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Verantwortung

Projekt Zitrus

EDEKA und der WWF setzen auch bei Orangen und Mandarinen und neu bei Clementinen ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes ist es das Ziel, den konventionellen Anbau der Zitrusfrüchte schrittweise nachhaltiger zu gestalten.

Gemeinsam für bessere Zitrusfrüchte

Große landwirtschaftlich genutzte Flächen, Monokulturen und Pflanzenschutzmittel belasten die Ökosysteme und lokalen Wasserressourcen. Gestartet wurde das Projekt mit Unterstützung von EDEKA und WWF 2015 auf der Finca Iberesparragal in Andalusien. Denn die Region ist nicht nur ein Zentrum des Zitrusfrüchte-Anbaus, sondern besitzt artenreiche Ökosysteme, ist wichtiges Durchzugsgebiet für Zugvögel und eines der letzten Rückzugsgebiete von bedrohten europäischen Tierarten wie dem Iberischen Luchs oder dem Spanischen Kaiseradler. Mittlerweile nehmen 27 Fincas in Andalusien, Katalonien und Valencia mit einer Anbaufläche für Orangen, Mandarinen und Clementinen von insgesamt über 2.000 Hektar an dem Projekt teil.

Konkrete Maßnahmen für bessere Orangen, Mandarinen und Clementinen

Bei diesem Projekt stehen vier Themenfelder im Fokus: nachhaltigere Wassernutzung auf den Farmen und im Flussgebiet, Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme sowie reduzierter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und verantwortungsvollere Düngung.

Verantwortung mit Wasser

1. Nachhaltigere Wassernutzung auf den Farmen und im Flussgebiet

  • Durch kontinuierliche Beratung und den Einsatz von Technologien wie Boden-Feuchtigkeitssonden arbeiten die Fincas an einer effizienteren Bewässerung. Die Sonden ermöglichen es, die Bewässerung der Zitrusbäume Niederschlägen, Außentemperatur sowie Bodenbeschaffenheit anzupassen und möglichst passgenau auf die Bedürfnisse der Bäume auszurichten. Das gemeinsame Ziel ist eine möglichst hohe Wassereinsparung, bei gleichzeitiger Gewährleistung einer hohen Qualität und Produktionsmenge. Der Wasserverbrauch wird nicht nur lokal auf der jeweiligen Finca, sondern auch regional für das gesamte Flusseinzugsgebiet betrachtet. Der Water-Stewardship-Ansatz wird umgesetzt. Das heißt, dass auch andere Akteur:innen aus der Region miteinbezogen werden. So wurden 2019 das erste Mal gemeinsame Aktionen durchgeführt. An einer Aufräumaktion am Ufer des Guadalquivir etwa beteiligten sich Produzent:innen, das Projektteam und Vertreter:innen der lokalen Gemeinde.
  • Die Pilot-Finca Iberesparragal hat sich als erster landwirtschaftlicher Betrieb in Europa nach dem AWS-Standard (Alliance for Water Stewardship) zertifizieren lassen und dabei sogar den seltenen Gold-Status erreicht.

2. Reduzierter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

  • Alle Produzent:innen müssen den im Projekt entwickelten Pestizidplan 1:1 befolgen. Das bedeutet: Besonders gefährliche Stoffe wie Glyphosat sind tabu. Außerdem dürfen chemische Mittel erst dann zum Einsatz kommen, wenn der Schädlingsbefall nicht mehr durch Nützlinge kontrolliert werden kann. Bis dahin wird in wöchentlichen Rundgängen auf allen Farmen das Verhältnis von Nützlings- zu Schädlingspopulationen kontrolliert und überprüft, ob es für ein natürliches Gleichgewicht zur Schädlingskontrolle ausreicht.
  • Die Notwendigkeit, Pflanzenschutzmittel einzusetzen, wird durch verbesserte landwirtschaftliche Praktiken reduziert, wie z.B. die Förderung von Nützlingen und Verbesserung der Bodengesundheit.
  • Statt Insektizide einzusetzen, werden ökologische Methoden und die biologische Vielfalt sowie der Lebensraum für Nützlinge gefördert.

Ackerfläche

3. Erhalt und Förderung von biologischer Vielfalt und Ökosystemen

  • Die Flora und Fauna auf den Fincas werden regelmäßig analysiert. Dabei wird auch die unmittelbare Umgebung der Fincas berücksichtigt.
  • Die biologische Vielfalt auf den Fincas wird erhalten und gefördert. Durch das Verbot des Einsatzes von Herbiziden zwischen den Baumreihen sowie an den Rändern der Plantagen sowie ggf. das gezielte Aussäen funktionaler Pflanzenarten erholen sich die Pflanzendecken und werden gestärkt.
  • Es werden begrünte Randstreifen/Blühstreifen neu angelegt oder miteinander verbunden und mit ausgewählten Pflanzenarten angereichert. So fühlen sich Nützlinge wohl, und auch andere Tiere können sich ungehindert bewegen.
  • Wo möglich, werden auf den Projektfarmen zusätzliche Flächen für Biodiversität geschaffen. So wurden 82 Nistkästen errichtet und 47 Sitzstangen für Greifvögel aufgestellt. Auf Farmen mit Wasserrückhaltebecken wurden zudem schwimmende Biodiversitätsinseln errichtet. Mit Wasserpflanzen ausgestattet, bieten sie Wasservögeln Nistplätze und Schildkröten einen sonnigen Ruheplatz.

4. Verantwortungsvollere Düngung und verbesserte Bodenfruchtbarkeit

Zur grundlegenden Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit muss jede Farm den anfallenden organischen Baumschnitt in gehäckselter Form in den Boden einarbeiten, anstatt ihn – wie in der Region teils üblich – zu verbrennen. Da die meisten Projektfarmen in Gebieten liegen, die besonders durch eine mögliche Nitrat-Verschmutzung gefährdet sind, stellt das Projekt zudem Leitlinien zur verantwortungsvollen Düngung auf: Grenzwerte bei der Nutzung von Nitratdünger dürfen nicht überschritten werden, außerdem verpflichten sich Farmen zu einer effizienten Düngung auf Grundlage von Blatt-, Boden-, Wasser- und Wurzelanalysen und einer regelmäßigen Dokumentation der Düngung.

EDEKA leitet und verantwortet die Umsetzung des Projektes. Gemeinsam mit dem Projektpartner WWF Deutschland wird der konventionelle Anbau von Orangen, Mandarinen und Clementinen umweltfreundlicher gestaltet. Eingebunden sind weiterhin ein Team aus unabhängigen Expert:innen, das zu den einzelnen Projektthemen berät, sowie vor Ort der WWF Spanien und mittlerweile sieben Lieferant:innen.

Bereits erzielte Projekt-Erfolge:

  • Die Chemiebelastung durch Pflanzenschutzmittel wurde deutlich reduziert. 2020 konnten auf den Projekt-Farmen rund 7.000 Liter eingespart werden im Vergleich zum Jahr vor Projektbeginn, das entspricht einer Reduzierung um durchschnittlich rund 80 Prozent.
  • Die Chemiebelastung durch Insektizide ist im Vergleich zum Jahr vor Projektbeginn um über 90 Prozent reduziert worden.
  • Die Finca Iberesparragal hat als erster landwirtschaftlicher Produzent Europas den Standard der Alliance for Water Stewardship (AWS) umgesetzt, sich nach diesem Standard zertifizieren lassen und dabei sogar Gold-Status erreicht. Mit diesem Schritt über die Finca-Grenzen möchte das Projekt auch einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Wassernutzung im gesamten Flussgebiet leisten.
  • Durch die Integration von neuen Fincas und die Ausweitung auf mittlerweile sieben spanische Lieferant:innen konnte das Angebot an nachhaltiger produzierten konventionellen Orangen und Mandarinen deutschlandweit in den EDEKA-Märkten erhöht werden.
  • Die Zahl der Marienkäferarten hat sich von fünf auf 25 erhöht (Stand Ende 2020 im Vergleich zum Jahr vor Projekt-Start).
  • Auch größere Tiere sind präsent: 90 verschiedene Vogel-Arten, 10 Säugetier-Spezies sowie 14 Reptilien- und Amphibien-Arten wurden ermittelt. Dazu gehören seltene Tiere wie Dachs, Fischotter, Manguste, Gartenschläfer oder auch die Perleidechse, die als größte Eidechse Europas eine Länge von bis zu 65 Zentimetern erreichen kann.

1800
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Millionen Liter Wasser

Nachhaltigere Zitrusfrüchte mit dem WWF-Panda

Die Früchte tragen den WWF-Panda mit dem Hinweis auf das gemeinsame Projekt von EDEKA und WWF. Der WWF-Panda zeigt: Es handelt sich um Zitrusfrüchte aus konventionellem, aber ökologisch nachhaltigerem Anbau. Verbesserungen werden schrittweise im Rahmen des Projektes umgesetzt.

EDEKA Orangen