Gehaltsgruppen
Bild: Polymanu (4) / Fotolia.com [Montage]

Endlich mal eine gute Nachricht: 2018 wird jeder Arbeitnehmer mehr Nettogehalt bekommen. Manche nur ein paar Euro, einige bis zu 250 Euro im Jahr – und mal ausnahmsweise nicht die, die ohnehin schon am meisten haben.

Wie viel das für einen Steuerpflichtigen genau ausmacht, haben wir für Sie in den vier Grafiken weiter unten dargestellt.

Erstens werden der Grundfreibetrag und der Freibetrag für Kinder angehoben. Für dieses Einkommen müssen Sie keine Steuern zahlen.

Zweitens sinkt der Beitrag zur Rentenversicherung um 0,1 Prozentpunkte. Sie zahlen also weniger in die Rentenkasse ein.

Drittens erhöht sich die Beitragsbemessungsgrenze für die Renten- und Arbeitslosenversicherung. Besserverdiener müssen für einen größeren Teil ihres Einkommens Rentenversicherungsbeiträge bezahlen. Ab einem Bruttogehalt von 6.500 Euro (West) oder 5.800 Euro (Ost) hält sich dadurch die Steigerung des Nettogehalts in Grenzen.

Viertens sinken die Krankenkassenbeiträge, was aber in den Grafiken nicht berücksichtigt ist, da jede Kasse das anders hält. Wechseln Sie im Zweifel in eine günstigere Kasse wie die HKK*. Allerdings steigt die Beitragsbemessungsgrenze auf 4.425 Euro, auch hier müssen Besserverdiener also mehr Beitrag zahlen.

Was für wen herauskommt

Im Folgenden eine Übersicht der Entlastung über alle Gehaltsstufen für Singles, Familien, kinderlose Paare und Alleinerziehende. Bei Verheirateten wird in diesen Beispielfällen jeweils nur ein Gehalt bei gemeinsamer Veranlagung betrachtet:

Nettoersparnis, für Verheiratete, 2 Kinder, Steuerklasse 3

 

Nettoersparnis für erheiratete, kinderlosNettoersparnis 2018 für Singles, Steuerklasse 1Nettoersparnis 2018 für Alleinerziehende, 1 Kind

Im Ergebnis wird vor allem die Mitte entlastet. Bei Monatsgehältern zwischen 3.000 und um die 6.000 Euro brutto ist die Entlastung am meisten spürbar und liegt zwischen 126 und 249 Euro im Jahr. Ab 2.000 Euro Gehalt bekommen alle Gruppen in ähnlicher Höhe mehr Netto vom Brutto.

 

Mehr dazu im Ratgeber Steueränderungen 2018

Matthias Urbach
Autor

Stand:

Matthias Urbach war von 2014 bis 2022 stellvertretender Chefredakteur von Finanztip. Als Diplomphysiker und Absolvent der Henri-Nannen-Schule kombiniert er analytisches und redaktionelles Know-how. Zuvor war er unter anderem als Verlagsdirektor beim SpringerNature-Wissenschaftsverlag und als Leiter von taz.de tätig.

11 Kommentare

  1. Hallo,
    nach dem lesen habe ich mich schon gefreut, da die Grafik im Newsletter genau auf mich passt und ich somit bei meinen ca. 5000 EUR brutto ca. 150 EUR mehr bekommen müsste.
    Jetzt kam meine erste Abrechnung im Januar und es sind gerade mal 19 EUR mehr.
    Hat jemand eine Idee woran das liegen kann?
    Schöne Grüße

    1. Die ausgerechnete Abgaben- und Steuererleichterung bezieht sich aufs Jahr, nicht auf den Monat.
      Beste Grüße
      Matthias Urbach

  2. Das ist ja wieder eine Schönrechnerei was ist wenn Eheleute mit 2 Kindern die 4/4 haben und beide nicht zusammen über 3400 € Brutto haben…?

  3. Hallo,
    ich kann mich nur voll der Meinung von Hans vom 14.01.2018 anschliessen. Es wird leider MAL WIEDER deutlich aufgezeigt, dass Familien mit Kindern oder Alleinerziehende benachteiligt werden, obwohl diese Gruppen finanztechnisch einen höheren Unterstützungs- oder Aufbesserungsbedarf haben. Diese Meinung vertreten in meinem Bekanntenkreis in der Diskussion auch Singles oder kinderlose Paare. Wo bleibt da die soziale Gerechtigkeit?
    MfG
    Martin

  4. Mich haut das ebenfalls nicht vom Hocker und mich ärgert die kinderunfreundliche Steuergesetzgebung schon seit Jahren!
    Vergleicht man die jeweils kinderlose Variante mit der Variante inkl. Kindern, zeigt sich jedes Mal, dass es sich steuerlich „nicht lohnt“, Kinder zu haben; egal bei welchem Bruttoeinkommen. Teilweise stellt sich der Kinderlose sogar noch leicht besser. Steuerlicher Anreiz also gleich null.

    Ganz besonders auffällig ist das im Vergleich Single – Alleinerziehende(r) mit Kind: Der Single profitiert in gleicher Höhe wie der Alleinerziehende. Eigentlich ist das ein Skandal! Man lässt steuerlich völlig außer Acht, dass ein Kind sehr viel Geld kostet; und als Kind zählen in dieser Rechnung auch junge Erwachsene bis 25 Jahre in der Ausbildung. Da kommt man mit dem monatlichen Kindergeld nicht sehr weit.
    Dasselbe Argument greift übrigens auch beim Vergleich Verheiratete mit und ohne Kind: Man hat denselben Steuereffekt bei einer zweiköpfigen und bei einer vierköpfigen Familie.

  5. Gering Verdiener ./. Besser Verdienende unterschiedlich entlasten oder besteuern?
    Die sog, Besser Verdienenden(Arbeitnehmer) – ab und bis zu welcher Einkommenshöhe ??
    Sie bringen in den meisten Fällen zumindest mehr ein, an Fähigkeiten/Schul+Ausbildung, an Engagement, Arbeitszeiten usw.
    Diese sog, Besser Verdienenden besteuern ihr Gehalt ohnehin schon mit einem wesentlich höheren Steuersatz, müssen sich privat kranken-versichern (nicht unter 650.- /Monat!) der AG-anteil jedoch bemisst sich aber nur nach dem Pflicht-Versicherungs-Beitrag uvam.
    Also bitte kein Neid!
    Gleiche Besteuerung für alle – das wäre fair.
    JG

  6. Dogmatiker sind diese Politcharaktere, sie bringen es fertig aus Kleinigkeiten eine Riesennummer zu basteln. Für Kleingeistige und Frömmelnde mag das wirken, aber ein Mensch der Rechnen kann stellt vergleiche an und kommt zum Schluß auf die ENTE.

  7. Also mich haut das nicht von Hocker.

    Warum werden nicht in erster Linie Geringverdiener entlastet.
    Die Differenz zw. dem Single in Steuer 1 und Alleinerziehendem in Steuerklasse 2 erschließt sich mir auch nicht.

    Berücksichtigt man dann noch die „automatische“ Diätenerhöhung des Bundestages im letzten Jahr i. H. v. 215 Euro MONATLICH, …

  8. Irgendwie sind hier Kommentare verschwunden? Was macht man mit den Reichtümmern von 1 Euro Fuffzig pro Monat als lediger? Was soll daran positiv sein?

    1. Unter diesem Artikel sind keine Kommentare verschwunden. Manchmal kann es etwas dauern, bis ein Kommentar veröffentlicht wird.

  9. Es ist eine bodenlose Frechheit solche Beträge immer nur im Prozent für alle Einkommen zu beschließen. Dadurch wird der Einkommensunterschied immer größer??????
    Die Presse und alle anderen Medien sollten da mal Alarm schlagen.
    Oder die etwas dagegen tun könnten sind in den oberen Gehaltsstufen.
    Eine Ungerechtigkeit die von den Gewerkschafften nicht gesehen wird, die sollten den Kleinen Mann vertreten!!! Es währe zu wünsch das die sogenannte Freie Presse dieses Thema aufgreifen würde. Auch Sie Gehören angeblich dazu!?
    Mit freundlichen Grüßen
    Hartmuth Maier

    [Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag wurde leicht gekürzt.]

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