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Polizei Mettmann

POL-ME: Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" in Heiligenhaus: Polizei zieht positive Bilanz - Über 1.000 Beratungsgespräche geführt - Heiligenhaus - 1906152

POL-ME: Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" in Heiligenhaus: Polizei zieht positive Bilanz - Über 1.000 Beratungsgespräche geführt - Heiligenhaus - 1906152
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Mettmann (ots)

Die Kreispolizei Mettmann ist mit dem Verlauf ihrer polizeilichen Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" in Heiligenhaus mehr als zufrieden (wir berichteten darüber unter anderem in der Pressemeldung mit der Nummer OTS: 1906133; siehe Link: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43777/4306038).

"Wir konnten deutlich über 1.000 persönliche Gespräche mit Seniorinnen und Senioren an der Haustür führen. Hinzu kamen etliche Gespräche an unserem Info-Mobil. Dabei konnten wir nicht nur vor den Maschen der Trickbetrüger warnen, sondern auch noch einmal den Kontakt mit der Bevölkerung an sich intensivieren", sagt Patricia Aillaud, neue Wachleiterin aus Heiligenhaus. "Den häufigsten Satz, den wir an den Haustüren zu hören bekamen, war: 'Das kann mir nicht passieren - ich weiß Bescheid'. Doch hatten zwar viele Seniorinnen und Senioren von der Masche der falschen Polizeibeamten gehört, allerdings war ihnen nicht bewusst, wie professionell die Täter vorgehen und welchen immensen Druck sie auf ihre Opfer ausüben", sagt die Einsatzleiterin der Aktionswoche.

Dass das Thema nach wie vor, trotz sinkender Fallzahlen, wichtig ist, beweist folgender Sachverhalt, der sich tatsächlich am Mittwoch (26. Juni 2019) in Heiligenhaus abgespielt hat: Gegen 11:20 Uhr klingelte ein Mann bei einer 57 Jahre alten Frau in Heiligenhaus-Mitte und gab an, ziviler Ermittler der Polizei Heiligenhaus zu sein. Er zeigte der Frau vermeintlich mit Kreide aufgemalte "Gaunerzinken" an ihrer Hauswand und warnte vor angeblichen Einbrechern im näheren Wohnumfeld. Um der Frau zu helfen bot er ihr an, ihre Wertgegenstände an sich und damit in sichere Verwahrung zu nehmen. Die aufmerksame Heiligenhauserin erkannte jedoch den Betrugsversuch und informierte etwa 20 Minuten später die echte Polizei. Eine sofort eingeleitete Fahndung führte nicht zu einem schnellen Ermittlungserfolg für die Heiligenhauser Polizei. Daher bitten die Ermittler nun um Zeugenhinweise unter der Rufnummer 02056 9312-6150.

Zu dem Mann liegt die folgende Personenbeschreibung vor:

   - etwa 45 Jahre alt
   - etwa 1,80 bis 1,85 Meter groß
   - "stabile" Figur
   - schwarze Haare, Brille mit silbernem Gestell
   - gepflegtes Äußeres
   - trug ein weißes Hemd, Krawatte sowie eine schwarze Hose

Für Patricia Aillaud zeigt dieser Fall, wie einfallsreich die Trickbetrüger - nicht nur am Telefon - mittlerweile vorgehen: "Glücklicherweise hat die Frau richtig reagiert und ist nicht auf den falschen Polizeibeamten hereingefallen. Sollten Sie von einem vermeintlichen Polizeibeamten nach Wertgegenständen gefragt werden, ist unser Rat ganz einfach: Beenden Sie das Gespräch! Legen Sie einfach auf!"

Dies sind auch die Botschaften von Landrat Thomas Hendele und dem Leitenden Polizeidirektor Manfred Frorath. Beide beteiligten sich in dieser Woche persönlich an der Aktionswoche und führten Beratungsgespräche am Info-Mobil während des Heiligenhauser Wochenmarktes: "Das Thema ist nicht nur Chefsache bei der Polizei, sondern soll Stadtgespräch werden. Wir müssen die Menschen warnen", sagt Thomas Hendele. Daher sollen die Aktionswochen demnächst auch in Erkrath und Wülfrath durchgeführt werden. In den anderen Städten des Kreises hat die Polizei seit März bereits mehrere Tausende Seniorinnen und Senioren persönlich gewarnt und sensibilisiert. Seitdem gab es im gesamten Kreis nur zwei vollendete Fälle von Trickbetrug am Telefon durch "falsche Polizeibeamte".

   --- Zum Hintergrund der Aktionswochen: ---

Mit der Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" reagiert die Kreispolizei auf die seit Jahresbeginn deutlich gestiegenen Fallzahlen von Trickbetrügereien am Telefon. Die Anrufer geben sich dabei am Telefon als vermeintliche Kriminalbeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen aus. Die Trickbetrüger setzen ihre Opfer, bei denen es sich meist um Seniorinnen oder Senioren handelt, gezielt unter Druck und tischen dabei Lügengeschichten auf, um an das Ersparte oder an Wertgegenstände ihrer Betrugsopfer zu kommen.

Eine immer wieder angewandte Masche der Trickbetrüger ist es zum Beispiel, wenn diese angeben, man habe in der Nachbarschaft eine Einbrecherbande festgenommen. Bei einem der Festgenommenen habe man eine Liste von potenziellen Einbruchszielen sichergestellt, auf der auch der Name des/der Angerufenen auftauche. Da noch nicht alle Mitglieder der Einbrecherbande dingfest gemacht worden seien, bieten die falschen Polizeibeamten dann "höchst hilfsbereit" an, das im Haus befindliche Bargeld bzw. andere Wertsachen der Senioren in die sichere Verwahrung zu nehmen, bis die letzten Komplizen ebenfalls festgenommen wurden. Für die Übergabe wird dann ein ziviler Kriminalbeamter angekündigt, der vorbeikommt, um die Sachen an sich zu nehmen.

Wie perfide und überzeugend die Trickbetrüger bei ihren Anrufen agieren, so dass sie damit nicht nur besonders alte Menschen überzeugen können, zeigt ein Video der Münchner Polizei. Dieses steht mit freundlicher Unterstützung der bayrischen Kollegen zur Veröffentlichung bereit und ist auf einer Internetseite der Polizei München, unter folgendem Internet-Link zu finden und für Jedermann anzuschauen und herunterzuladen:

https://www.polizei.bayern.de/muenchen/schuetzenvorbeugen/kriminalitaet/betrug/index.html/263152

   --- Die Polizei stellt klar: ---
   - Die Polizei nimmt niemals Bargeld (oder andere Wertgegenstände) 
     an sich, um es vor angeblichen Einbrecherbanden zu schützen.
   - Außerdem ruft Sie die Polizei niemals zu Hause an, um Sie über 
     Ihre Vermögensverhältnisse auszufragen.

So können Sie sich vor falschen Polizeibeamten schützen:

   - Seien Sie am Telefon aufmerksam: Wenn Sie einen solchen Anruf 
     erhalten, legen Sie am besten einfach auf: Auflegen ist nicht 
     unhöflich!
   - Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen 
     Verhältnissen preis.
   - Sprechen Sie mit Ihren älteren Angehörigen über die Masche der 
     Trickbetrüger!
   - Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache 
     mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n),
     Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen 
     unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei

eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.

   - Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne 
     Zeugen an unbekannte Personen.
   - Informieren Sie die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein 
     Trickbetrüger auf Sie abgesehen hat: Notrufnummer 110!

Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:

Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann

Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028

E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
http://www.polizei.nrw.de/mettmann

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