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Streit mit Apple Israelische Firma hilft FBI angeblich beim iPhone-Hack

Das FBI bekommt Hilfe bei der Entschlüsselung beim umstrittenen iPhone eines Terroristen - laut einem Zeitungsbericht von einer Firma aus Israel. Sollte der Hack gelingen, müsste die Behörde Apple aber wohl über die Lücke aufklären.
FBI-Chef Jim Comey

FBI-Chef Jim Comey

Foto: Shawn Thew/ dpa

Wenn sich das FBI erfolgreich in das iPhone eines toten Attentäters in Kalifornien hacken kann, muss es die dabei verwendete Methode unter Umständen für Apple offenlegen. Sollte das Verfahren eine Schwachstelle in Apple-Software ausnutzen, könnte der Konzern diese dann schließen und die US-Behörden wieder zurückwerfen.

Das FBI hatte am Montag überraschend mitgeteilt, dass dank der von einer "externen Partei" vorgeschlagenen Methode das iPhone 5c, um das seit Wochen heftig mit Apple gestritten wird, möglicherweise doch noch ohne Hilfe von Apple entsperrt werden kann. Bisher wurden keine Details zu dem Vorgehen genannt.

Das FBI bekomme Hilfe von der israelischen Firma Cellebrite, berichtet die Zeitung "Yedioth Ahronoth" (hier die englischsprachige Version auf "Ynet" ).

Das Unternehmen ist eine Tochter von Sun Corp aus Japan und bekannt für seine Software, die die Datenwiederherstellung bei mobilen Geräten unterstützt. Es hat mehrfach mit Geheimdiensten und Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet - auch mit dem FBI. Cellebrite lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Apple selbst weigert sich, dem FBI beim Entsperren des iPhones zu helfen und argumentiert, die dafür benötigte Software würde die Sicherheit für alle Nutzer senken.

Liegt der nun angewendeten Methode eine Sicherheitslücke zugrunde, müsste diese möglicherweise von einem Regierungsgremium geprüft werden. Es entscheidet, ob solche Schwachstellen geheim gehalten und von den Behörden ausgenutzt werden können - oder zur Sicherheit der Nutzer die betroffenen Anbieter informiert werden sollten. Die Abwägungsprozedur heißt "Equities Review".

Ein früherer Vizechef des Abhördienstes NSA, Chris Inglis, sagte dem Finanzdienst Bloomberg , die FBI-Methode sollte aus seiner Sicht einer "Equities Review" unterworfen werden. Ein früherer ranghoher FBI-Experte für Cybersicherheit, Leo Taddeo, betonte hingegen, die Behörden seien nicht verpflichtet, Schwachstellen offenzulegen, wenn sie nicht breit bekannt und nicht einfach zu missbrauchen seien.

Bisher habe die Regierung den Großteil der Sicherheitslücken offengelegt, schrieb Bloomberg unter Berufung auf eine informierte Person. So seien in einem Jahr nur etwa zwei von rund 100 überprüften Schwachstellen zurückgehalten worden.

fab/dpa
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