Ein Aushang in einer Apotheke informiert über den Apothekerstreik gegen die Sparpolitik der Regierung.
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Interview - Protesttag: Sorge (CDU) äußert Verständnis für Apotheken

Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Regierung bleiben in ganz Deutschland am Mittwoch viele Apotheken zu. CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge sagt, er finde es gut, dass die Apothekerinnen und Apotheker für ihre Interessen einstehen. Er fordert mehr Flexibilität für die Branche und Anpassungen der Honorare.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, hat Verständnis für den Protesttag der Apothekerinnen und Apotheker an diesem Mittwoch geäußert. Es sei gut, dass sie für ihre Interessen einstehen. Die Forderungen der Branche solle man aber nicht nur auf höhere Preise fokussieren. "Es geht eher um Flexibilität, es geht eher um Entbürokratisierung."

So müssten die Apotheken selbst entscheiden können, wenn ein Präparat nicht verfügbar ist, dass sie es gegen ein wirkstoffgleiches austauschen. Das müsse entsprechend vergütet werden. Zudem solle der Fixbetrag für Apothekerinnen und Apotheker angesichts von Preissteigerungen erhöht werden, fordert der CDU-Politiker.

Sorge (CDU): Arzneimittelproduktion wieder nach Deutschland holen

 

"Wir müssen eben verstehen, dass diese Mentalität 'Geiz-ist-geil' gerade im Gesundheitswesen nicht funktioniert." Das System von Rabattverträgen zwischen Krankenkassen und Herstellern gehöre abgeschafft oder geändert. Außerdem müsse die Produktion wieder nach Europa geholt werden. Die Gesetzesvorhaben der Bundesregierung würden keine Abhilfe schaffen.

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Am 14.06. haben Apotheken bundesweit geschlossen
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Interview - Apotheker-Verein: Kein Ende von Lieferengpässen in Sicht

Bundesweit sind am Mittwoch Apotheken geschlossen. Sie fordern mit der Protestaktion höhere Honorare und mehr pauschale Vergütungen. Anke Rüdinger vom Berliner Apotheker-Verein sagt, man könne unter diesen Umständen keine wettbewerbsfähigen Löhne zahlen.

Passanten gehen an Schildern einer Apotheke vorbei.
dpa

Newsjunkies - Apotheken wollen mehr Geld : Raffgier oder Notwendigkeit?

50 Prozent höhere Honorare und mehr pauschale Vergütungen - das fordern die Apotheker und lassen aus Protest am Mittwoch die meisten Apotheken zu. Gerade die wiederkehrenden Lieferengpässe würden ihre Arbeit enorm erschweren, das müsse finanziell anerkannt werden. 2,2 Milliarden Euro würden die Wünsche der Apotheker mindestens kosten. Pro Jahr. "Keine Chance", winkt der Gesundheitsminister ab, dafür seien die Mittel einfach nicht da. Außerdem hätten die Apotheken in der Corona-Zeit exorbitant gut verdient. Lisa Splanemann und Hendrik Schröder schauen sich die Debatte an.