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Ergebnisse der Blitz-Umfrage zum 4. eMobility Summit - Auf Fahren mit Strom fahren die Deutschen nicht ab

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Zusammen mit dem "Tagesspiegel" hat MOTOR-TALK zum Thema E-Mobilität geforscht. Dabei trat eine Wahrheit zutage: Auf das Fahren mit Strom fahren die Deutschen nicht ab.

An der Blitzumfrage auf motor-talk.de zum Thema Elektromobilität nahmen fast 5.000 Autofahrer innerhalb von 24 Stunden teil. MOTOR-TALK-Geschäftsführer Tom Kedor (Foto) stellte die Ergebnisse gestern Vertetern aus Politik und Wirtschaft auf dem Summit vor An der Blitzumfrage auf motor-talk.de zum Thema Elektromobilität nahmen fast 5.000 Autofahrer innerhalb von 24 Stunden teil. MOTOR-TALK-Geschäftsführer Tom Kedor (Foto) stellte die Ergebnisse gestern Vertetern aus Politik und Wirtschaft auf dem Summit vor

Berlin – Die Situation war eindeutig und spiegelte die meisten Probleme der Elektromobilität wider: Gerade noch stand Smart-Chefin Dr. Annette Winkler auf der Bühne des 4. eMobility Summit und schwärmte von den Vorzügen ihres Elektro-Smarts. Nie fahre sie in der Stadt ein anderes Auto, überhaupt sei dieser Wagen einer der besten seiner Art. Dann verließ sie die Bühne, den Kongress, schlüpfte durch die Hintertür und rollte in einem Mercedes S600 davon.

Das Handeln von Annette Winkler ist nur ein Beispiel von vielen, das verdeutlicht: Bei der E-Mobilität liegen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Politik und Automobilwirtschaft haben ein völlig anderes Verständnis von der Technik als Autofahrer. Und die fehlende Aufklärung aufgrund eines nicht existierenden Dialogs führt dazu, dass Autofahrer sich nicht mit den Fakten der elektromobilen Zukunft befassen können und befassen wollen.

Entscheidungen aus Politik und Wirtschaft werden ohne diejenigen gefällt, die die Fahrzeuge fahren sollen: die Autofahrer Deutschlands. Das ist symptomatisch für den Stand der Elektromobilität. Es wird viel Gutes geredet, aber wenig gelebt. Argumente werden zu Parolen, die Glaubwürdigkeit aller Beteiligten steht auf der Kippe.

Das bestätigt auch eine Blitz-Umfrage von MOTOR-TALK, an der innerhalb eines Tages fast 5.000 Autofahrer mitgemacht haben. Die gleichen Fragen haben wir am Donnerstag auf dem eMobility Summit 75 Vertretern aus Politik und Automobilwirtschaft gestellt. Die Ergebnisse sind überraschend – und für die Befürworter der E-Mobilität ein Schlag ins Gesicht.

Die Ergebnisse der Ad-hoc-Umfrage auf MOTOR-TALK

4.809 Teilnehmer hatten sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag an der Umfrage beteiligt. Vier Fragen wurden gestellt.

Welche Gesamtbilanz ist umweltfreundlicher: Elektroauto oder Verbrenner?

Auf die Frage, ob ein Elektroauto in der Gesamtbilanz für umweltfreundlicher als ein Verbrenner gehalten wird, antworteten mehr als die Hälfte der MOTOR-TALKer mit "Ja" (55,04 Prozent), 44,4 Prozent mit "Nein" (Rest: Enthaltungen). 73,73 Prozent der Summit-Teilnehmer antworteten mit "Ja", 26,67 Prozent mit "Nein".

Werden 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren?

Gefragt wurde, ob das politische Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, erreicht werden kann. 18,86 Prozent der MOTOR-TALKer beantworteten diese Frage mit "Ja", 80,7 Prozent mit "Nein" (Rest: Enthaltungen).

Die Meinung der Summit-Teilnehmer: 36 Prozent denken, dass dieses Ziel bis 2020 erreicht wird, 64 Prozent verneinten die Frage.

Ein Elektroauto kaufen, wenn die Anschaffung mit 2.500 Euro subventioniert wird?

Würde eine Subventionierung von 2.500 Euro dazu führen, dass mehr Elektroautos gekauft werden?

Die MOTOR-TALKer waren sich einig: Nur 17,76 Prozent würden sich unter diesen Umständen ein Elektroauto kaufen. 81,6 Prozent würden dies nicht tun (Rest: Enthaltungen).

Unter den Summit-Teilnehmern waren mehr als ein Drittel (34,67 Prozent) bereit, mit dieser Subventionierung ein Elektroauto zu kaufen, 65,33 Prozent wären nicht dazu bereit.

Warum will die Politik bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen bringen?

Was strebt die Politik damit an, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen Deutschlands zu bringen? Soll damit der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt werden oder hat es ökologische Gründe?

Bei der Beantwortung dieser Fragen waren die Ergebnisse der beiden Gruppen am ähnlichsten. Während 72,26 Prozent der MOTOR-TALKer die Gründe in der Stärkung der Wirtschaft sahen, glaubten 27,37 Prozent an ökologische Motive.

Von den Summit Teilnehmern glaubten 86,49 Prozent an wirtschaftliche Gründe, nur 13,51 Prozent an ökologische.

Fazit: Zurück auf null und los

MOTOR-TALK-Geschäftsführer Tom Kedor rief am Donnerstag auf dem Summit Vertreter aus Automobilwirtschaft und Politik am Ende seiner Keynote dazu auf, mit den Autofahrern auf Augenhöhe in den Dialog zu treten. Nur so könne erreicht werden, dass alle dasselbe Verständnis von der Bedeutung der Elektromobilität für Wirtschaft und Umwelt erlangen.

Ein passendes Bild zum unterschiedlichen Verständnis trug erneut Smart-Chefin Dr. Annette Winkler bei. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK, ob denn der neue Smart in wenigen Monaten mit Elektroantrieb ausgeliefert werde, lautete die Antwort: „Nein, das dauert noch. Betriebswirtschaftlich macht das gar keinen Sinn. Der aktuelle Elektro-Smart muss sich erstmal weiter verkaufen. Für den neuen Smart kommt der Elektroantrieb deutlich später.“

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