Pharma-Dialog zwischen Industrie und Politik: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (Mitte) möchte den Pharma-Standort in Deutschland stärken. Foto: Pharma Fakten
Pharma-Dialog zwischen Industrie und Politik: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (Mitte) möchte den Pharma-Standort in Deutschland stärken. Foto: Pharma Fakten

Gröhe wünscht sich starke Pharmaindustrie

Zum Auftakt des Pharma-Dialogs sind heute im Gesundheitsministerium (BMG) in Berlin Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung zusammengekommen. „Deutschland braucht eine starke Pharmaindustrie“, betonte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe in seiner Rede. Nur durch ein Miteinander von Forschung, Politik und Industrie könne das Gesundheitssystem dauerhaft gestärkt werden.

Die Ressort- und Institutionsübergreifende Zusammenarbeit unterstrich auch Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. „Wir haben eine reiche, breit gefächerte Forschungslandschaft, besonders in der Grundlagenforschung.“ Der Fokus der künftigen Zusammenarbeit müsse darauf liegen, die Ergebnisse der Forschung als Wirkstoffe auf den Markt und damit zu den Patienten zu bringen.

Nationale Initiative zur Wirkstoffforschung

Eine „nationale Initiative zur Wirkstoffforschung“, forderte vor diesem Hintergrund Prof. Dr. Günther Wess, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München, als Vertreter der forschenden Institutionen. Diese Initiative müsse Universitäten oder Forschungsinstitute in die Lage versetzen, Machbarkeitsstudien für Wirkstoffe bis zur Phase II durchzuführen. Das gebe der Industrie die Möglichkeit, Wirkstoffe schneller zur Marktreife zu bringen.

Für eine grundlegende Fairness in der Zusammenarbeit und in der öffentlichen Wahrnehmung plädierte die Pharmaindustrie: „Es darf nicht sein, dass wir immer nur als Kostentreiber wahrgenommen werden“, sagte Dr. Hagen Pfundner, Vorstandsvorsitzender des Verbands der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa). „Unsere Industrie ist gleichermaßen Forschungstreiber, Versorgungsgarant und Wirtschaftsmotor.“ Pfundner sprach dabei stellvertretend auch für die anderen teilnehmenden Verbände der Arzneimittelhersteller, dem Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI), Pro Generika sowie dem Bundesverband der Arzneimittelhersteller (B-AH).

Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel im erwartbaren Bereich

Die Kostendiskussion wurde in den vergangenen Monaten vor allem durch die neuen und sehr erfolgreichen Therapien gegen Hepatitis C angeheizt. Minister Gröhe hatte nur am Rande von einer Verträglichkeit der Kosten für Innovationen für das Gesundheitssystem gesprochen. Auch, weil die Finanzlage der Kassen beim jüngsten Sachstandsbericht des BMG Anfang September als sehr gut bezeichnet wurde. Der Anstieg der Kosten für Arzneimittel im ersten Halbjahr war mit 8,9 Prozent im erwartbaren Bereich geblieben. Verursacht wurde er vor allem von der gesetzlich festgelegten Absenkung des Zwangsrabattes für Arzneimittel sowie von einer Verlagerung vom stationären auf den ambulanten Behandlungsbereich. Die Kosten für Innovationen waren nur für einen Teil dieses Anstiegs verantwortlich.

An drei Terminen zu verschiedenen Themenbereichen soll der Pharma-Dialog jetzt zunächst bis 2016 fortgeführt werden. Beteiligt ist dabei auch das Bundeswirtschaftsministerium, dessen Vertreter Staatssekretär Uwe Beckmeyer die Bedeutung der Pharmaindustrie als Arbeitgeber und wirtschaftlichen Stabilitätsfaktor betont hatte.

Foto: Pharma Fakten

Verwandte Nachrichten

Anmeldung: Abo des Pharma Fakten-Newsletters

Ich möchte per E-Mail News von Pharma Fakten erhalten: