NRW-Agrarministerin zu Besuch
Landwirtschaft soll realitätsnah dargestellt werden
Lüdinghausen
Dass die örtlichen Landwirte mit der Agrar- und Umweltministerin des Landes, Christina Schulze Föcking, eine Verbündete haben, zeigte sich bei ihrem Besuch am Freitag. Auf dem Hof der Familie Schulze Meinhövel kündigte sie an, sich um so manche ihrer Sorgen zu kümmern.
Auf dem Tisch standen Kekse der Oma und im Hintergrund leuchtete der Weihnachtsbaum: Einen herzlichen Empfang im heimischen Wohnzimmer bereitete Familie Schulze Meinhövel am Freitagnachmittag Christina Schulze Föcking. Nach einem Abstecher zur Biogasanlage von Kleffmann traf sich die NRW-Agrarministerin mit gut 20 Mitgliedern der beiden Landwirtschaftlichen Ortsvereine (LOV).
Christina Schulze Föcking
Und denen lagen einige Themen am Herzen. So meinte Anja Schulze Meinhövel, sie sei beim Blick ins Erdkundebuch ihrer Tochter „ganz schön erschrocken“ gewesen. Im Unterricht werde undifferenziert zwischen ökologischer Landwirtschaft und „Tierfabriken“ unterschieden. Schulze Föcking, selbst ausgebildete Landwirtin, bekräftigte die Kritik: „Die Bauern gehören nicht an den Pranger, an den sie gestellt werden.“ Sie habe bereits mit ihrer Kollegin Yvonne Gebauer aus dem Schulministerium darüber gesprochen, dass die Themen Landwirtschaft und Umwelt im Unterricht überarbeitet werden sollten, damit „es der Realität entspricht“. Auch Probleme bei der Umsetzung des Artenschutzes merkten die örtlichen Landwirte an. Sie fordern neue Programme für mehr Flexibilität, etwa wenn es um Blühstreifen geht. Aktuelle Regelungen würden dafür sorgen, dass die Landwirte sich hier mitunter weniger einsetzen als sie möchten. „Ich bin dabei“, so die Ministerin.
Christina Schulze Föcking
Berthold Schulze Meinhövel, Vorsitzender des LOV Lüdinghausen, freute sich darüber, dass in den „allermeisten“ Punkten Einigkeit zwischen seinen Mitgliedern und dem Gast herrsche. Nur bei einem Thema reagierte Schulze Föcking sehr energisch: Schulze Meinhövel führte an, dass im TV zu sehen sei, wie lebensfähige Ferkel aus Zuchtgründen getötet werden. „Bei Bildern im Fernsehen wäre ich mittlerweile sehr vorsichtig“, so die Politikerin und spielte damit auf die Vorwürfe zur Schweinemast auf dem Hof ihrer Familie im vergangenen Jahr an.