iPhone-Spionage des FBI: Auch Facebook und Twitter halten zu Apple

Apple wehrt sich: FBI will iPhone entsperren
Apple, Google, Facebook und Twitter gegen das FBI: Nachdem sich bereits Google-Chef Sundar Pichai im aktuell laufenden Gerichtsfall Tim Cook zur Seite gestellt hat, solidarisieren sich nun auch Facebook und Twitter mit dem Apple-CEO.

Der Silicon Valley hält fest zusammen. Zumindest was den Protest gegen die vom FBI geforderte Entsperrung eines iPhones angeht. Nach Google stellen sich nun auch Facebook und Twitter auf Apples Seite und bekunden ihre Unterstüzung. Twitter-Chef Jack Dorsey twitterte: "Wir stehen auf der Seite von Apple und Tim Cook!"

Google unterstützt Apple: Keine Hintertür im iPhone

FBI will Backdoor ins iPhone einbauen.

FBI will Backdoor ins iPhone einbauen.

Auch Facebook äußerte sich und solidarisiert sich mit den Kollegen von Apple. Man verurteile Terrorismus und schätze die Arbeit der Behörden, werde aber gleichzeitig entschlossen gegen Versuche vorgehen, die Sicherheitssysteme von Unternehmen zu schwächen, heißt es im Statement des sozialen Netzwerks.

Der offene Brief von Apple-Chef Tim Cook gegen die Entscheidung eines US-Gerichts schlägt damit immer höhere Wellen. Darin hatte er abgelehnt, der US-Bundespolizei FBI dabei zu helfen, das iPhone eines Attentäters zu entsperren und dem FBI somit eine Hintertür zu bauen. Cook sieht darin einen gefährlichen Präzedenzfall, denn die einmal entwickelte Software könnte anschließend als Generalschlüssel für andere Geräte verwendet werden - und damit die Privatsphäre aller Nutzer gefährden.

Das sieht auch Google-Chef Sundar Pichai so. Auf Twitter äußerte er sich zu dem Fall und dem "wichtigen Post" von Tim Cook. "Wir geben Strafverfolgern Zugang zu Daten auf Basis angemessenen juristischen Anordnungen", so Pichai. "Doch es ist etwas ganz anderes, Unternehmen aufzufordern, die Geräte und Daten ihrer Kunden zu hacken. Das könnte ein beunruhigender Präzendenzfall sein."

Auch wenn es sich bei dem Verfahren um einen US-Fall handelt, so könnte er doch Auswirkungen auf sämtliche Nutzer weltweit haben. Denn dass die behördliche Datenschnüffelei keinen Halt mehr macht vor Landesgrenzen, das hat die von Edward Snowden offengelegte Praxis der NSA und ihrer Partnerdienste gezeigt. Snowden selbst hatte den aktuellen Fall als den "wichtigsten" des Jahrzehnts bezeichnet und öffentlich gefordert, dass Google ebenfalls Stellung bezieht - was Pichai schließlich tat.

Handy-Hacks der NSA

Es wäre zudem nicht der erste dramatische Eingriff in die Smartphone-Welt. Vor etwa einem Jahr wurde bekannt, dass der US-Geheimdienst NSA und der britische Partnerdienst GCHQ den weltgrößten SIM-Karten-Hersteller Gemalto gehackt hatten. Mit den dabei erlangten Verschlüsselungskeys konnte man jahrelang Telefonate, SMS und mobile Datenverbindungen überwachen.

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