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Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Essen: Arzt erklärt, warum es am besten wäre, wenn wir alle Schutzmasken tragen würden
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Warum wir jetzt alle Schutzmasken tragen sollten
Shutterstock Warum wir jetzt alle Schutzmasken tragen sollten
Lange gab es große Unsicherheit, ob Atemschutzmasken für die Bevölkerung nützlich sind. In Österreich gilt bereits eine Maskenpflicht beim Gang in den Supermarkt, während sich in Deutschland bislang keine flächendeckende Verordnung durchgesetzt hat. Jochen Werner, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Essen erklärt, warum er Schutzmasken sinnvoll findet.

Das neuartige Coronavirus verbreitet sich vor allem auf zwei Arten: durch Tröpfchen- und Schmierinfektion. Von Tröpfcheninfektion sprechen Mediziner, wenn ein Infizierter hustet, niest oder eine feuchte Aussprache hat und das Virus so über den Luftweg auf einen anderen Menschen übergeht. Um solche Infektionen einzudämmen, empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI) das Einhalten von Husten- und Niesetikette (in die Ellenbeuge und nicht die Hand niesen) und Abstandhalten. Erklärt aber auch, dass ein Mund-Nasen-Schutz sinnvoll sein kann, wenn sich Menschen mit Atemwegssymptomen in der Öffentlichkeit bewegen müssen. Denn der Sicherheitsabstand sei in der U-Bahn oder im Supermarkt nicht immer einzuhalten.

Auch ein selbstgenähtes Modell ist besser als kein Schutz

„Wenn sich ein COVID-19-Infizierter einen Mundschutz umbindet, dann fliegen die Tröpfchen nicht so ungehindert auf das Gegenüber wie ohne. Damit ist für mich absolut klar, dass ein Mundschutz andere Menschen schützt. Zwar nicht hundertprozentig, aber er vermindert das Risiko einer Infektion“, erklärt Werner. Auch ein selbstgenähtes Modell sei besser als kein Schutz. „Natürlich ist ein solches in einem Krankenhaus nicht einsetzbar, weil es bestimmte Zulassungsverfahren nicht durchlaufen hat, aber für den Gang in den Supermarkt reicht es aus.“

Eine Studie, die kürzlich im Fachmagazin „Nature Medicine“ erschien, bestätigt Werners Meinung. Forscher des Kollaborationszentrums der WHO für Epidemiologie von Infektionskrankheiten in Hongkong stellten fest, dass weniger Erkältungs-Coronaviren, die dem neuartigen Coronavirus sehr ähnlich sind, in Form von Mikrotröpfchen in der Atemluft nachweisbar waren, wenn die Infizierten Schutzmasken trugen. So könne die Übertragung des Virus verringert werden, heißt es in der Studie. Für eine optimale Wirksamkeit müsse der Mund-Nasen-Schutz laut RKI enganliegend sitzen und gewechselt werden, sobald er durchfeuchtet ist. Außerdem muss die Maske Mund und Nase überdecken.

„Am besten wäre es, wenn einfach alle einen Mund-Nase-Schutz tragen“

Das Tragen einer Maske schütze nicht nur das Gegenüber, sondern sei auch in einem gewissen Maße für den Eigenschutz geeignet, erklärt Mediziner Jochen Werner. „Wer einen Mund-Nasen-Schutz trägt, der fasst sich automatisch nicht so oft an Mund und Nase. Auch dadurch ist das Infektionsrisiko geringer.“

Auch sogenannte Schmierinfektionen sind möglich, wenn sich das Virus über infizierte Oberflächen verbreitet. Also etwa über einen Einkaufswagen, den zuvor ein an COVID-19-Erkrankter geschoben hat. Dieses Szenario spielt Studienergebnissen zu Folge zwar eine sehr viel geringere Rolle bei der Ausbreitung der Pandemie. Dennoch könne man das Risiko einer Schmierinfektion weiter senken, nämlich durch regelmäßiges und vor allem gründliches Händewaschen , erklärt Jochen Werner.

„Am besten wäre es, wenn einfach alle einen Mund-Nase-Schutz tragen, dann ließe sich die Infektionsquote reduzieren“, so Werner.

Dieser Artikel wurde verfasst von Sophie Sonnenberger, Medizinredakteurin

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