Zunehmende Therapieoptionen im Kampf gegen Krebs

„In den vergangenen Jahren wurde eine Rekordzahl an neuen Onkologika zugelassen; sie bringen den Patienten neue Therapieoptionen“, heißt es in dem Bericht „Global Oncology Trends 2019“ des Beratungsunternehmens IQVIA. Von 2014 bis 2018 wurden weltweit 57 neue Wirkstoffe gegen 23 verschiedene Krebsarten und in 89 Indikationen zugelassen.

Allein im Jahr 2018 kamen 15 neue onkologische Therapeutika für 17 Indikationen auf den Markt. Sie „setzen die Transformation der Behandlungsschemata, die vor weniger als fünf Jahren mit der Einführung von Immuntherapien einsetzte, fort“, heißt es in dem Bericht von IQVIA. Diese neuen Medikamente „nutzen diverse Mechanismen, um Krebs zu behandeln – darunter sind drei immunonkologische Therapien“. Die Immunonkologie ist ein Behandlungsfeld, bei dem die innovativen Medikamente die Krebszellen nicht direkt angreifen, sondern es dem körpereigenen System ermöglichen dies selbst zu tun. 

Fast ein Drittel der Indikationen, für die in den vergangenen fünf Jahren (2014 – 2018) neue Wirkstoffe zugelassen worden sind, beziehen sich auf nicht-solide Tumoren: Leukämie, Lymphom und Multiples Myelom. Im Bereich der soliden Tumoren hat sich am meisten im Bereich Lungenkrebs getan: Für 12 Indikationen gab es hier Zulassungen.

Durchbrüche im Kampf gegen Krebserkrankungen

Im Laufe des Jahres 2018 haben „mehrere bemerkenswerte Erfolge – und Rückschläge – zu Durchbrüchen“ in Bezug auf ein besseres Verständnis von Tumorerkrankungen beigetragen, heißt es in dem IQVIA-Bericht weiter.

Foto: CC0 (Stencil)
Foto: CC0 (Stencil)

Dazu gehört etwa die in den USA bereits erfolgte Zulassung eines tumoragnostischen Wirkstoffes: Dahinter versteckt sich ein „Paradigmenwechsel, […] der darauf beruht, Tumoren auf Basis ihres genetischen Profils und eben nicht auf Basis ihrer Lokalisation im Körper zu behandeln“. Pharma Fakten berichtete bereits Ende des vergangenen Jahres darüber: „Aus der Frage: ‚Wo ist der Tumor entstanden?‘ wird ‚Wie entsteht er?‘ bzw. ‚Was lässt ihn wachsen?‘“. Prof. Dr. Albrecht Stenzinger, Leiter des Molekularpathologischen Zentrums in Heidelberg, erklärte dazu: „Für Patienten ergeben sich dadurch neue Therapiechancen, die es so vorher nicht gegeben hat. Denn durch das bessere molekulare Verständnis der Tumorbiologie bieten sich neue Möglichkeiten, um Patienten sogar zu heilen oder zumindest für längere Zeit in einen chronischen Krankheitsstatus zu überführen.“

Onkologie: eine Herausforderung für Forschung und Entwicklung

„Klinische Forschungsprojekte werden von mehr als 700 Unternehmen durchgeführt und bewegen sich auf Rekordniveau“, so IQVIA. Trotz der hohen Forschungsintensität bleibt die Onkologie laut des Beratungsunternehmens jedoch „der herausforderndste Bereich für Forschung und Entwicklung“: Die Erfolgsquote für klinische Studien mit Onkologika lag demnach im Jahr 2018 bei acht Prozent (2017: 11,7 %). Hinzu kommt: „Die Dauer klinischer Studien bleibt in der Onkologie höher als in anderen Krankheitsbereichen“ – auch wenn sie im Laufe der vergangenen fünf Jahren abgenommen hat.

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