Günstige Prepaid-Tarife: Die besten Anbieter im Vergleich
Handytarife mit voller Kostenkontrolle
In Zeiten günstiger Handytarif-Kombinationen sind Prepaid-Tarife ein bisschen aus der Mode gekommen. Wer sich aber ungern langfristig bindet oder seine Smartphone-Nutzung – beziehungsweise die seiner Kinder – unter Kontrolle halten will, greift gern zur Prepaid-Option. Das sollte man aber keinesfalls blindlings tun, denn unser Vergleichstest der großen Prepaid-Anbieter offenbart teilweise haarsträubende Unterschiede in Sachen Preis, Leistung und Service.
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Prepaid-Tarife: Vorteile und unser Testverfahren
Nachdem Sie seit geraumer Zeit Prepaid-Karten nicht mehr zum anonymen Telefonieren erwerben können (jedenfalls nicht im Inland), bleiben als Vorteile: Sie sind nicht langfristig an einen Provider gebunden und Sie haben eine größere Kontrolle über Ihre Onlinekosten.
Prepaid-Karten sind außerdem nach wie vor eine angenehme Option für eher zurückhaltende Smartphone-Nutzer, oder wenn Sie Ihren Kindern zwar ein Mobiltelefon nicht vorenthalten, einem ungehemmten Datenverbrauch aber einen Riegel vorschieben wollen. Der Bedarf besteht jedenfalls nach wie vor. Nicht umsonst haben alle großen – und zahlreiche nicht ganz so großen – Provider Prepaid-Tarife im Angebot, manchmal sogar mehrere davon, um möglichst alle Nutzerprofile abzudecken.
Entsprechend haben wir unseren Prepaid-Vergleichstest in zwei Kategorien gesplittet: Für jeden der 24 überprüften Anbieter haben wir, soweit vorhanden, einen Basistarif ausgewählt, der Minimalbedürfnisse abdeckt. Als zweite Option haben wir einen Volumentarif definiert, der sowohl normalen Telefon- als auch Internetansprüchen gerecht wird. In beiden Fällen ist der Kostenfaktor das wichtigste Bewertungskriterium, das mit 60 Prozent in die Gesamtwertung eingeht. Daneben haben wir Serviceleistungen (Support, Anmelde- und Ladeoptionen) sowie die Ausstattung eines Tarifes (LTE-Verfügbarkeit, Transfergeschwindigkeiten und anderes) in Betracht gezogen, beides mit jeweils 20 Prozent vom Gesamtergebnis.
Basistarif: O2 vorne in Sachen Minimalanforderungen
Kein Anbieter kommt in die vorderen Ränge ohne eine attraktive Preisgestaltung. Entsprechend verdient O2 seinen ersten Rang unter den Basistarifen mit erstklassigen, wenn auch nicht rekordverdächtigen Monatskosten. Aus allen anfallenden Kosten und Gutschriften vom Bonus für eine Rufnummernmitnahme, Startguthaben, Einrichtungspauschale und Telefon- sowie SMS-Gebühren berechnen wir bei einer Laufzeit von einem Jahr eine Monatsbelastung von 3,52 Euro. Das ist gut – geht aber noch besser: Klarmobil schießt in der Kategorie Kosten mit nur 2,77 Euro pro Monat den Vogel ab. Auch der WhatsApp-Tarif, der mit 3,18 Euro zu Buche schlägt oder Simply für 3,20 Euro bieten verlockende Preise.
Trotzdem sieht O2 im Vergleich zu den Negativbeispielen sehr gut aus. Lycamobile zum Beispiel bietet bei 7,43 Euro Monatskosten das schlechteste Ergebnis in der Kostenbewertung. Entscheidend ist hier der fehlende Wechselbonus bei Rufnummerübernahme. Andere Anbieter versuchen Kasse zu machen, indem sie einzelne Gespräche berechnen: Lebara und Lycamobile buchen pro ausgehendem Anruf 19 beziehungsweise 15 Cent. In unserem Test-Szenario gehen wir von zehn Anrufen pro Monat aus, das macht also 1,90 Euro beziehungsweise 1,50 Euro. Auch bei minimalen Telefonbedürfnissen, kommen auf diesem Weg also nennenswerte Kosten (im Vergleich zur Gesamtbilanz) auf den Kunden zu.
O2 jedenfalls macht in diesem Punkt so ziemlich alles richtig. Und was an Wünschen offen bleibt, kompensiert der Anbieter mit vorbildlichen Leistungen in den beiden anderen Wertungskategorien, so beim Service: Es gibt alle denkbaren Möglichkeiten, um Guthaben aufzuladen (unter anderem Telefon, Guthabenkarte, Bankautomat), mit der zugehörigen App können Sie Ihr Konto umfassend verwalten und die wesentlichen Registrierungs- beziehungsweise Identifizierungsmöglichkeiten sind auch abgedeckt.
Die beiden anderen Plätze auf dem Siegertreppchen belegen die Telekom (Tarif Prepaid S) mit solider Preisgestaltung und der besten Servicewertung in der Gruppe der Basistarife sowie Congstar (Tarif Wie ich will), der ebenfalls in den Kategorien Kosten und Service punktet.
Preis-Leistungs-Sieger ist klarmobil
Setzt man die Leistungen, auf denen die Gesamtwertung beruht, noch einmal in Beziehung zu den Monatskosten der Basistarife ergibt sich ein perspektivisch leicht anderes Bild. Als Preis-Leistungs-Sieger geht mit ziemlich klarem Abstand Klarmobil aus dem Test hervor. Obwohl der Anbieter merkliche Schwachstellen in Sachen Service zeigt (wenig Supportmöglichkeiten, ziemlich schwache App) sind die Kosten pro Monat (2,77 Euro) in unserem Szenario um so viel günstiger als bei allen Konkurrenten, dass Klarmobil diese Auszeichnung nicht zu nehmen ist. Mit einigem Abstand folgt in der Preis-Leistungs-Wertung O2 mit seinem Basistarif, der zwar insgesamt das ausgewogenere Angebot darstellt und auch preislich attraktiv ist. Beim Preispunkt kann er aber nicht ganz mithalten.
Interessant ist auch ein Blick auf das untere Ende der Preis-Leistungs-Tabelle: Der Tarif unter dem Aldi-Label, von dem an sich gute Leistung zum günstigen Preis zu erwarten gewesen wäre, belegt nur Rang 19 von 22, auch Tchibo mobil sieht auf Rang 18 in dieser Hinsicht nicht wirklich gut aus.
Volumentarife: Das volle Mobilfunkprogramm bringen Aldi Talk und Norma Connect
In der zweiten Kategorie unseres Prepaid-Tests checken wir die Volumentarife der Anbieter, die unter dem Prepaid-Label die gesamte Servicepalette im Mobilfunk vereinen. Hier gibt es Internetzugriff, Datenvolumina im GByte-Bereich und oft auch LTE-Verbindungen. Im Prinzip soll der Anwender sich verhalten können wie bei einem Standard-Mobilfunkvertrag, nur unter Prepaid-Vorzeichen. Das Bewertungsschema bleibt dabei im Kern gleich.
Interessanterweise ist hier die Leistungsfähigkeit der Anbieter oft komplett anders als bei den Basistarifen. O2, bei den Basistarifen auf Platz 1 der Wertung, landet hier auf Platz 19. Lidl (mit einem recht mäßigen Grundpaket) landet bei den Volumentarifen auf einem soliden Platz 4. Und während die Telekom in der ersten Kategorie noch sicher auf Platz 2 landet, erreicht sie im zweiten Fall gerade mal das Mittelfeld. Zwischenfazit: Wir erkennen keinen Anbieter, der generell als gut oder günstig oder preisleistungsorientiert gelten kann. Für jeden Tarif muss man den passenden Anbieter gesondert ermitteln.
Im Fall der Volumentarife ist das ALDI TALK. Wie bei anderen Angeboten der Aldiwelt (Foto, Blumen und so weiter) steuert Aldi allerdings im Wesentlichen nur seinen Namen bei, die Leistungen erbringen in diesem Fall die Firmen Medion (Handy) und die E-Plus Service GmbH (Mobilfunk). Diese Firmen sind für den Kunden auch Vertragspartner.
Das Angebot jedenfalls ist nahezu tadellos: Ganz knapp vor DeutschlandSIM belegt das Paket "Aldi Starter + S" den ersten Platz, wieder vor allem wegen der vergleichsweise günstigen Kosten: 8,24 Euro berechnen wir an Monatskosten für unser Testszenario mit moderater Mobilfunk- und Internetnutzung. Das könnte sogar noch günstiger sein, immerhin verlangt der Anbieter allein 12,99 Euro Einrichtungsgebühr. Fast alle Konkurrenten berechnen weniger, manche gar nichts. Außerdem ist bei genügend Guthaben eine automatische Verlängerung der gebuchten Option voreingestellt, die solange läuft, bis das Guthaben aufgebraucht ist, und die der Anwender aktiv kündigen muss – ein kleiner Abzug in der Ausstattungswertung. Ansonsten ist Aldi Talk die beste Option in unserem Test, wenn auch nur knapp. Mit nur minimalem Abstand folgt DeutschlandSIM auf Platz 2. Dessen Angebot trumpft mit den geringsten Kosten pro Monat (6,24 Euro) auf, patzt allerdings ein wenig sowohl in der Kategorie Service als auch bei der Ausstattung. Mit etwas ausgewogeneren Leistungen kommt Norma Connect auf Platz 3.
Auffällig ist, dass die Anbieter sich die Volumentarife im Prepaid-Bereich unerwartet teuer bezahlen lassen. Für WhatsApp, Fonic, O2 und Blau errechnen wir eine Monatsbelastung von jeweils über 20 Euro. Das liegt hauptsächlich an versteckten Kostenfallen wie hohen Einrichtungsgebühren und geringen Boni wie Startguthaben und Wechselprämen. Damit sind diese Anbieter gegenüber Standardtarifen nicht konkurrenzfähig, zumal diese in der Regel mehr Datenvolumen und/oder Freigespräche bieten. Die vermeintlich günstigen Angebote sind hier also mit Vorsicht zu genießen.
Unkomplizierte Preis-Leistungs-Wertung
Das Rennen um den Preis-Leistungs-Sieg geht bei den Volumentarifen ungewöhnlich knapp aus. Für Norma Connect berechnen wir bei einem Jahr Nutzung eine Monatsbelastung von 7,99 Euro – selbst einige Basistarife sind kostspieliger. Und da die sonstigen Leistungen gut bis sehr passabel sind, erhält Norma die Auszeichnung – wenn auch nur mit denkbar kleinem Vorsprung vor Aldi Talk. Am anderen Ende der Skala bildet WhatsApp SIM mit schwachem Service und einem Kostenrekord von 21,67 Euro pro Monat das Schlusslicht des Preis-Leistungs-Rankings bei den Volumentarifen.
Checkliste Prepaid-Tarife: Worauf müssen Sie besonders achten?
Unsere Suche nach den besten Prepaid-Tarifen bringt nicht nur die interessantesten Angebote zutage, sondern führt auch zu der Erfahrung, dass die Dinge sich in diesem Markt schnell ändern können. Oft versuchen die Anbieter mit zeitlich begrenzten Sonderkonditionen auf sich aufmerksam zu machen, aber auch dauerhafte Umgestaltungen der Tarif- und Kostenstrukturen sind häufiger als auf anderen Märkten. Zudem tauchen neue Anbieter auf, alte verschwinden oder firmieren nur einfach unter neuem Namen. Aber auch dann überblicken Sie leicht die neuen Angebote, wenn Sie die folgenden Fragen in Ihre Überlegungen einbeziehen:
- Wie hoch ist das Startguthaben?
- Gibt es einen Bonus für Rufnummernmitnahme?
- Berechnet der Anbieter eine Einrichtungsgebühr?
- Sind die Kosten pro Anruf/SMS/Internetbesuch akzeptabel?
- Enthält das Angebot eine automatische Tarifverlängerung und wie kann sie abgeschaltet werden?
- Umfasst das Paket LTE oder im Gegenteil Begrenzungen beim Datenvolumen?
- Gehört eine echte Telefonflat beziehungsweise ein attraktives Paket an Freieinheiten zum Tarif?
Und natürlich sollten Sie sich wie immer nicht von Marketingtricks blenden lassen. Unser Lieblings-Beispiel aus dem aktuellen Test: Der Congstar-Tarif "Wie ich will" lässt Ihnen eben nicht beliebigen Freiraum, sondern stellt nur das Minimalangebot des Anbieters dar.
Weitere Anbieter-Vergleiche
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