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Aufmarsch gegen den WDR - Messerangriff eines rechten Demoteilnehmers?

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Von Seiten des Bündnisses „Köln gegen Rechts“ gibt es Kritik am Verhalten der Polizei.
Von Seiten des Bündnisses „Köln gegen Rechts“ gibt es Kritik am Verhalten der Polizei. © C.Hardt / imago

#Umweltsau: Rechte protestieren gegen den WDR in Köln. 1500 Menschen demonstrieren dagegen. Kam es vonseiten eines Rechten zu einem Messerangriff?

Update, 6.1.2020, 14.00 Uhr: Nach der rechten Veranstaltung gegen den WDR und die GEZ soll es am Kölner Excelsior Hotel einen Messer-Angriff eines rechten Kundgebungsteilnehmers gegeben haben. Die Polizei hatte von einer „Auseinandersetzung zwischen links- und rechtsorientierten Versammlungsteilnehmern“ gesprochen. Das Aktionsbündnis „Köln gegen Rechts“ hat aktuell auf seiner Seite Bilder veröffentlicht, die einen Teilnehmer der Anti-WDR-Demonstration mit einem gezückten Messer zeigen.

„Köln gegen Rechts“ kritisiert Polizei

Zu sehen sind auch schwarze Bandagen an den Händen, die darauf schließen lassen, dass der Mann eine Auseinandersetzung in Kauf genommen hatte. In der rechten Hand sieht man ein Messer. Ein anderes Bild zeigt denselben Mann auf der Kundgebung am Appellhofplatz vor dem WDR. 

Weiter bemängelt das Bündnis, das den Gegenprotest organisierte, das Verhalten der Polizei: „Während den Rechten zuvor von Seiten der Kölner Polizei eine spontane Kundgebung auf der Domplatte in unmittelbarer Nähe zur angemeldeten Veranstaltung von ‚Köln gegen Rechts‘ erlaubt wurde, konnte eine weitere genehmigte Kundgebung von ‚Köln gegen Rechts‘ nicht auf dem Appellhofplatz stattfinden, weil dies von der Polizei unterbunden wurde.“     

Update, 4.1.2010, 17.48 Uhr: Vor dem WDR in Köln demonstrierten Gruppen für und gegen den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Am Rande der Demonstrationen kam es zu Rangeleien unter den Demonstranten, aber auch mit der Polizei. Twitter-Nutzer berichten, dass die Demonstranten aus dem rechten Lager zum Hauptbahnhof geleitet wurden.

Ebenfalls wurde bei Twitter berichtet, dass die Demonstration auf der Domplatte angemeldet gewesen sei, während eine Demonstration rechter Gruppen nicht angemeldet worden war. Trotzdem sein die rechten Demonstranten von der Polizei besonders geschützt und nicht etwa aufgelöst worden, was offiziell nicht bestätigt wurde.

Die dem rechten Spektrum zuzuordnende You-Tubberin „Lilly Thüringen“ brach ihren Live-Stream aus Mangel an Demonstranten ab.

Update, 4.1.2020, 16.20 Uhr: Die Gruppe „Rundfunk-frei“ teilt auf Facebook mit, dass die für Sonntag angekündigte Demonstration gegen „GEZ-Zwang“ aus „Sicherheitsgründen abgesagt wird. 

Rechte Kundgebung auch vor dem SWR 

Parallel hat auch der AfD-Politiker Stefan Räpple zur Kundgebung vor dem Funkhaus des SWR in Baden-Baden ausgerufen. Hier sollen sich „einige Duzend“ versammelt haben. Auch hier formiert sich Gegenprotest des DJV und eines Bündnisses gegen rechts. 

Update, 4.1.2020, 16.10 Uhr: Offenbar haben sich einige Demonstranten zu einer Spontandemo zum Kölner Hauptbahnhof zusammengeschlossen. Diese soll jedoch vorher angemeldet werden, wie es auf Twitter heißt. 

Update, 4.1.2020, 15.20 Uhr: Die Veranstaltung wird jetzt langsam aufgelöst. AfD-Politiker Theo Gottschalk nimmt den Dank der Verbliebenen für die Organisation entgegen. Unter Polizeischutz verlassen sie den Veranstaltungsort. 

Die linken Gegenproteste laufen nach wie vor. Es soll zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen sein. 

Update, 4.1.2020, 15.10 Uhr: Es wird immer musikalischer: Jetzt singen die Kundgebungsteilnehmer wenig textsicher über eine Oma, die nur beim Bauern einkauft. Jetzt sollen die Teilnehmer in kleinen Gruppen die Veranstaltung verlassen. 

Update, 4.1.2020, 15.00 Uhr: „Köln gegen rechts“ spricht auf Twitter von 2000 Gegendemonstranten. Vertreter*innen von Verdi, der DJV und dem WDR seien auf der Kundgebung mit Redebeiträgen vertreten gewesen. 

Einer der rechten Redner hingegen verweist auf seine gelbe Weste analog zu den gelben Westen der Polizei und der Gelbwesten-Bewegung in Frankreich. Im Anschluss singt er „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten. Jetzt wird etwas vom Band gespielt - „GEZ ist Diebstahl“. Der Mann mit gelber Weste und gelber Mütze performt dazu. Das Mikro ist wohl ausgefallen.  

Update, 4.1.2020, 13.45 Uhr: 1500 Menschen demonstrieren in Köln gerade gegen um die 30 Rechte. Die Polizei setzt Pfefferspray ein, als sie Rechte durch den Gegenprotest führen will. AfD-Politiker Theo Gottschalk spricht auf rechter Kundgebung. 

Update, 4.1.2020, 13.20 Uhr:

Wie auf Twitter vermeldet wird, verhindert die Polizei die angemeldete Kundgebung von „Köln gegen rechts“ auf dem Appelhofplatz vor dem WDR-Gebäude. Die Polizei wird aufgefordert, die Versammlung zuzulassen. Auf Seite der rechten Demonstranten hingegen beginnen die Redebeiträge: „Meine Oma war Trümmerfrau, aber keine  Umweltsau“, heißt es auf einem Transparent. Es sollen sich um die 20 Teilnehmer versammelt haben.  

Update, 4.1.2020, 11.45 Uhr: Die AfD zeigt bereits Präsenz. Wie die „Infozentrale“ auf Twitter berichtet, hätte die Partei einen Infostand am Kölner Museum für angewandte Kunst aufgebaut. Hier sind bereits erste Gegendemonstranten vor Ort. 

Ursprungsmeldung

Am Sitz des WDR in der Kölner Innenstadt will am Samstag das antifaschistische Aktionsbündnis „Köln gegen Rechts“ gegen zwei Aufmärsche rechtspopulistischer und rechtsextremer Gruppierungen protestieren. 

Wie auf der Webseite des Bündnisses nachzulesen ist, planen „Nazihooligans“ sowie „Identitären-nahe Kreise“ gemeinsam mit Leuten aus dem Umfeld der Partei „Die Rechte“ einen Aufmarsch.  

Aufmärsche rechter Gruppen in Köln

Wie schon am vergangenen Wochenende haben die rechten Gruppen angekündigt, als Reaktion auf die Debatte um das satirische „Umweltsau“-Video des WDR-Kinderchors gegen den Sender und die Beitragsfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (GEZ) zu demonstrieren. 

„Umweltsau“-Video führt zu rechten Protesten

„Köln gegen Rechts“ ruft zu den Gegenprotesten auf, die ab 13.30 Uhr beginnen. Auch für Sonntag sind rechte Aufmärsche sowie Gegenproteste angekündigt. 

Die Kontroverse hatte sich an einer satirischen Umdichtung des Kinderlieds „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ entzündet. Der Sender entschuldigte sich und löschte die auf Facebook verbreitete Aufnahme. Auf dieses Vorgehen gab es ein unterschiedliches Echo. 

WDR-Intendant Tom Buhrow in der Kritik

Im Lied geht es um eine fiktive Oma, die SUV fährt, Kreuzfahrten macht und sich täglich billiges Discounterfleisch brät. WDR-Intendant Tom Buhrow verteidigte sich erneut gegen Kritik, er sei im Streit um das auf Facebook veröffentlichte Video vor rechten Kreisen eingeknickt. „Nein, bin ich nicht“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Von Rechtspopulisten und -radikalen mache er seine Entscheidungen nicht abhängig. Kritik an diesem Vorgehen gab es auch von Mitarbeitern des WDR, die eine „eklatante Verletzung der Rundfunkfreiheit“ monieren.

Rechter Aufmarsch bereits letzten Sonntag

Bereits letzten Sonntag waren um die hundert Menschen vor dem Sendegebäude des WDR aufmarschiert. Wie der Polizeisprecher Schulte dem Deutschlandfunk mitteilte, sei „ein Teil der Teilnehmer vom Erscheinungsbild der rechten Szene“ zuzuordnen gewesen. 

Auf Facebook kursiert derweil ein Video, das Demonstranten vor dem WDR-Gebäude zeigen, die „Deutsche Oma, deutscher Opa über alles in der Welt“ singen. (mit epd)

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