Bunt, romantisch, originell: Die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland

Weihnachtsmarkt an der Ravennaschlucht

Zu Füßen der mächtigen Brücke an der Ravennaschlucht im Schwarzwald findet jedes Jahr ein kleiner Weihnachtsmarkt statt

Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH /Michael Arndt
Von: Von SILKE BÖTTCHER

Weihnachtsmärkte mit ihren Glühwein-Ständen, „Jingle Bells“ vom Band und heißen Maroni aus der Tüte vermitteln ein bisschen heile Welt. Jedenfalls dann, wenn sie liebevoll gestaltet sind.

Bild hat sich auf die Suche gemacht und stellt die zehn schönsten und ungewöhnlichsten Weihnachtsmärkte in Deutschland vor. 

Striezelmarkt Dresden: der Berühmte

Der Striezelmarkt in Dresden hat sogar sein eigenes Wahrzeichen: einen riesigen Schwibbogen, der mit Bergmann-Motiven aus dem Erzgebirge verziert ist. Das Spektakel auf dem Altmarkt, das seinen Namen der mittelhochdeutschen Bezeichnung für Stollen verdankt, feiert 2016 die 582. Auflage und ist damit einer der ältesten in Deutschland.

1434 fand der Striezelmarkt zum ersten Mal und auch nur für einen Tag statt, heute sind es vier Wochen mit etwa 2,6 Millionen Besuchern. Die Menschen kommen, um den berühmten Dresdner Christstollen, Pfeffernüsse und anderes Gebäck zu genießen und Glühwein zu schlürfen.

Eröffnet wird der Markt mit dem Anschnitt eines Stollens, der öffentlich verkostet wird. 2016 Millimeter lang ist er, zu Ehren des Jahres, das jetzt zu Ende geht.

Zu den Attraktionen gehören auch die Pflaumentoffel – lustige Figuren aus getrockneten Pflaumen. An anderen Ständen bekommt man Kunsthandwerk. Die Wahl der Pfefferkuchenprinzessin, das Stollen-, Pflaumentoffel-, Schwibbogen- und Pyramidenfest und andere Veranstaltungen sind geplant, außerdem gibt es eine liebevoll gestaltete Kindererlebniswelt mit Weihnachtsbäckerei, Lebkuchenhaus und vielen Terminen für Kinder.

Infos: 24. November bis 24. Dezember. Öffnungszeiten: 24.11., 16-21 Uhr, 9.12., 10-23 Uhr, 24.12. , 10-14 Uhr, restliche Tage 10-21 Uhr. Hier geht es zur Website des Striezelmarktes

Wein-Nachtsmarkt Traben-Trarbach: der Unterirdische

Ungemütlich draußen? Macht nichts. Der Mosel-Wein-Nachtsmarkt in Traben-Trarbach sperrt Frost und Nässe aus – er findet in den einstigen Weinkellern statt, und die werden für das Spektakel angenehm temperiert und romantisch ausgeleuchtet.

Der Duft von Tannengrün und Glühwein liegt in der Luft, und die Besucher schlendern an den Ständen vorbei, an denen Kunsthandwerker aus der Region ihre Produkte anbieten. Wein gibt es natürlich auch, denn er gibt dem Fest schließlich den Namen. Die Keller des Hotels Moselschlösschen, des Alten Rathauses, des Weinguts Axel Emert und der Galerie Bogner gehören zu den Wein-Nachts-Kellern, in weiteren kann man einkehren, Filme sehen oder sich über die Weinbaugeschichte an der Mosel informieren.

Info: 25. November bis 3. Januar. Bis 18. Dezember sind die Keller freitags bis sonntags von 11 bis 21 Uhr geöffnet, zwischen 22. Dezember und 3. Januar täglich von 11 bis 21 Uhr (Ausnahmen: 24./25. Dezember geschlossen, Silbester bis 17 Uhr). Am 17 Dezember lädt der Markt außerdem von 11 bis 24 Uhr zum Wein-Nachts-Shopping ein. Hier geht es zur Seite des Wein-Nachts-Marktes

Christmas Garden Berlin: der Märchenhafte

Bunte Lichtblumen auf dem Wasser - der Botanische Garten in Berlin verwandelt sich in ein Wintermärchen

Bunte Lichtblumen auf dem Wasser - der Botanische Garten in Berlin verwandelt sich in ein Wintermärchen

Foto: Concert Concept

Der Botanische Garten in Berlin verwandelt sich in der Adventszeit mit Beginn der Dämmerung in ein Winterwunderland. Eines mit Lichterketten, Traumwäldern, einem Glühwürmchengarten, Leuchtfiguren und Lichtspielen, die von einem etwa 1,5 Kilometer langen Rundweg aus zu sehen sind. Staunen ist erwünscht, durchatmen auch – Advent ist schließlich mehr als Einkaufsstress, und das macht den Christmas Garden zu einem ganz besonders entspannten Vergnügen.

Lichtgestalten im Botanischen Garten Berlin

Lichtgestalten im Botanischen Garten Berlin

Foto: Concert Concept

Nach dem Spaziergang kann man an einer der Feuerstellen Pause machen und sich regionale Speisen schmecken lassen. Oder auf der 300 Quadratmeter großen Eisbahn Schlittschuh laufen. Abgeschaut haben sich die Berliner die romantische Idee in London: Dort gibt es seit 2013 „Christmas @ Kew“ im weltberühmten Botanischen Garten Kew Gardens.

Info: 14. November bis 1. Januar (24. und 31. Dezember geschlossen) jeweils 17 bis 23 Uhr. Eintritt: Mo-Do, 17 Euro, Fr-So und feiertags 19 Euro, Kinder bis 14 J. 14,50 bzw.16 Euro. Hier geht es zum Ticketverkauf für den Christmas Garden

Engelkemarkt Emden: der Maritime

Weihnachten am Meer – das ist etwas Besonderes. Der Engelkemarkt in Emden (Ostfriesland) ist umgeben von einer grandiosen Kulisse aus den mit Lichterketten verzierten Museumsschiffen im Binnenhafen, dem Rathaus und den romantisch angestrahlten Fassaden der Häuser. Im Mittelpunkt des Marktes steht eine große Weihnachtspyramide.

Der Engelkemarkt verdankt seinen Namen einer Mischgestalt aus Frau und Adler im Wappen der Stadt – von den Einheimischen liebevoll-respektlos „Engelke up de Muer“ (Engelchen auf der Mauer) genannt.

Besucher können auch auf die Museumsschiffe spazieren, etwa den Segellogger „Oban“, das beliebteste der Weihnachtsschiffe. Auf ihm kann man sogar übernachten.

Zu den Höhepunkten des Marktes gehört ein Besuch des holländischen Sinterklaas am 3. Dezember um 14.30 Uhr. Und ab 1. Dezember bis Weihnachten kommt immer nachmittags um 17 Uhr der Weihnachtsmann auf die Bühne im Stadtgarten – mit kleinen Geschenken im Gepäck.

Info: 21. November bis 23. Dezember und 27. bis 31. Dezember, tgl. 11 bis 20 Uhr. Weitere Infos über den Markt

Weihnachtsmarkt Diessen: der Ursprüngliche

Altes Handwerk bei Kerzenschein: Der Weihnachtsmarkt in Diessen setzt auf Traditionen

Altes Handwerk bei Kerzenschein: Der Weihnachtsmarkt in Diessen setzt auf Traditionen

Foto: Heimatverein Diessen

Nur ein Wochenende lang feiern die Diessener ihren Weihnachtsmarkt. Und der ist so ungewöhnlich, dass die Besucher des kleinen Ortes am Ammersee in Bayern staunen. Denn der Markt vor dem Marienmünster wird nur mit Kerzenlicht erhellt, was ihm eine ganz besondere Atmosphäre verleiht.

Der Nikolaus besucht die Kinder auf dem Weihnachtsmarkt in Diessen

Der Nikolaus besucht die Kinder auf dem Weihnachtsmarkt in Diessen

Foto: Heimatverein Diessen/Wolfram Ruoff

Auch auf Musik aus dem Lautsprecher wird verzichtet, und das, was man an den Ständen kaufen kann, wurde von den Verkäufern selbst hergestellt.

Da gibt es Holz- und Papierkunst, Textilien, Schmuck, Keramik und vieles mehr. Besucher wärmen sich am offenen Feuer und genießen einen „heißen Bischof“.

Wem es trotzdem noch zu kalt ist, der wandert in den Taubenturm, den barocken Torturm des ehemaligen Klosters. Dorthin haben sich Goldschmiede und andere Kunsthandwerker zurückgezogen und zeigen ihre zarten Stücke. Im oberen Stockwerk kann man in Sabines Café einkehren und bei Kaffee und Kuchen die Sicht über den Ammersee genießen. Theater, Musik und der Nikolaus gehören natürlich auch zum Weihnachtsmarkt in Diessen.

Info: 2. Advents-Wochenende: 3. Dezember, 11-19 Uhr; 4. Dezember, 11-18 Uhr. Diessen liegt zwischen Landsberg am Lech und Weilheim. Weitere Infos über den Weihnachtsmarkt

Santa Pauli: der Frivole

Beim Weihnachtsmarkt Santa Pauli bekommt die Liedstrophe „Süßer die Glocken nie klingen“ eine ganz andere Bedeutung. Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt (so nennt er sich selbst) ist mit viel Liebe zum Detail und einer gehörigen Portion Selbstironie gestaltet.

Weihnachtstraditionen verbinden sich mit frivolem Kiezleben.

Da gibt es Strip-Shows und ziemlich schräge Vögel, „Bordsteinschwalben“ und heiße Nussknacker, Gebäck und Süßwaren in allen (un-)denkbaren Formen und dazu einen Glühwein namens Heißmacher.

Im Winterdeck auf dem angrenzenden Spielbudenplatz (das schon seit Ende Oktober geöffnet ist) gibt es Kaminfeuer, gemütliche Sitzplätze und Bratapfelglühwein.

Beim Bummel vorbei an den Ständen entdeckt man so manches, was nicht jugendfrei ist und ergattert auf dem Winterdeck vielleicht ja auch den offiziellen Santa-Pauli-Adventskalender. Das ist die unanständige Variante mit 25 Türchen, hinter denen sich feine Schokolade verbirgt. Wer ihn kauft, spendet nebenbei einen Euro an die Jugendhilfe auf Sankt Pauli. Star dieses sehr speziellen Weihnachtsmarktes ist die Kult-Drag-Queen Olivia Jones, die den Markt jedes Jahr eröffnet.

Info: 11. November bis 23. Dezember, Mo-Mi, 16-23 Uhr; Do, 16-0 Uhr; Fr/Sa, 13-1 Uhr, So, 13-23 Uhr. Website des Marktes

Weihnachtsmarkt auf der Leuchtenburg: der Künstlerische

Kunsthandwerk an liebevoll gestalteten Ständen bekommt man beim Weihnachtsmarkt auf der Leuchtenburg

Kunsthandwerk an liebevoll gestalteten Ständen bekommt man beim Weihnachtsmarkt auf der Leuchtenburg

Foto: Stiftung Leuchtenburg

Die mittelalterliche Leuchtenburg bei Kahla in Thüringen sieht ungefähr so aus, wie man sich eine Märchenburg vorstellt. Hoch oben auf einem Hügel thront die Burg, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Heute ist sie ein Museum, und ein Teil des Gebäudes widmet sich dem Porzellan, für das der Ort Kahla berühmt ist. Die Porzellanwelten-Ausstellung sollte man sich unbedingt ansehen.

Eindrucksvoll: die Porzellanwelten-Ausstellung

Eindrucksvoll: die Porzellanwelten-Ausstellung

Foto: Stiftung Leuchtenburg

Im Advent gibt es aber noch einen weiteren Grund, die Leuchtenburg zu besuchen: den Weihnachtsmarkt der Wünsche, der in diesem Jahr am zweiten und dritten Adventswochenende stattfindet. Dafür wird der Innenhof zum Marktplatz, auf dem Porzellanhersteller aus Thüringen ihre besonderen und originellen Produkte anbieten. Außerdem gibt es Kunsthandwerk und Burgprodukte wie Honig und Wein zu kaufen.

Ein Schattenkino und Stände mit Gebäck gehören auch dazu. Eine Besonderheit ist der 20 Meter lange „Skywalk der Wünsche“: Bevor man die über dem Saaletal schwebende Plattform betritt, nimmt man sich einen Teller und schreibt einen Wunsch darauf. Dann geht es  auf den „Skywalk“ - und der Teller darf in die Tiefe geworfen werden. Wem das zu unsicher ist, der kann seinen Wunschzettel auch beim Weihnachtsmann abgeben.

 

Infos: 3./4. sowie 10./11. Dezember, jeweils 11-18 Uhr, Eintritt 5 Euro, für Kinder frei. Ein Besuch der Porzellanwelten ist im Eintrittspreis enthalten. Weitere Infos über den Weihnachtsmarkt

Weihnachtlicher Rammelsberg: der Bergmännische

Das Weltkulturerbe Rammelsberg in Goslar (Harz) verwandelt sich immer am dritten Adventswochenende in ein Lichtermeer. Dann nämlich werden einige der historischen Stollen mit Kerzen illuminiert. Wer kommt, der wandert erst einmal durch den 200 Jahre alten Roeder-Stollen und taucht für eine halbe Stunde in die Geschichte des Bergwerks ein. Anschließend geht es weiter zum Weihnachtsmarkt, der in einigen Stollen, der Werkstraße und der Erzaufbereitungsanlage eingerichtet wird.

Zu kaufen gibt es altes Handwerk und Kunsthandwerkliches aus dem Harz, außerdem Leckereien und warme Getränke. Die Schlosserei am Ende der Werkstraße wird zur Musikbühne, und in der Schmiede können Kinder Weihnachtsgeschenke basteln. Es lohnt sich, auch noch eines der Museumshäuser zu besuchen.

Info: 10./11.Dezember, 11-17 Uhr, Einritt Rundgang Roedern-Stollen und Weihnachtsmarkt 8, Kinder 3,50 Euro, Weihnachtsmarkt ohne Rundgang 6 (2) Euro. Reservierung möglich unter 05321 750-117/-122. Weitere Infos finden Sie hier

Bautzener Wenzelsmarkt: der Älteste

Zum 633. Mal findet der Wenzelsmarkt in diesem Jahr statt – vermutlich ist er damit der älteste Weihnachtsmarkt in Deutschland (was sogar eine Urkunde bezeugt). Benannt ist er nach König Wenzel IV (1361-1419), der seinen Bürgern 1384 das „Recht zur Abhaltung eines freien Fleischmarktes“ verlieh. Dieses Recht galt für die Zeit vor Weihnachten – und im Laufe der Zeit entwickelte sich der Markt zum Weihnachtsmarkt.

Was ihn so besonders macht, ist die romantische Atmosphäre in der Bautzener Altstadt. Blickfang ist der große Weihnachtsbaum, um den herum sich die Holzhäuschen verteilen, in denen man Geschenke und Leckeres kaufen kann. Irgendwo in einem der umliegenden Geschäfte oder in deinem Marktstand wird zwischen 25. November und 2. Dezember jeden Tag eine kleine Wenzel-Statue versteckt – die Finder können etwas gewinnen.

Wer es ganz mittelalterlich mag, der kann zwischen dem 2. und dem 4. Dezember zum Historischen Weihnachtsmarkt kommen, der mit viel Liebe zum Detail eingerichtet ist. Ein Kulturprogramm mit Musik, Filmen, Lesungen, Theater und Konzerten, der Besuch des Weihnachtsmannes und viele Veranstaltungen für Kinder runden das Programm ab.

Info: 25. November bis 18. Dezember, Mo-Mi, 10-20 Uhr; Do-So, 10-22 Uhr. Historischer Weihnachtsmarkt: 2./3. Dezember, 14-22 Uhr; 4. Dezember, 14-20 Uhr. Weitere Infos finden Sie hier

Markt in der Ravennaschlucht: der Wildromantische

Unterwegs zum Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht im Schwarzwald

Unterwegs zum Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht im Schwarzwald

Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Ein eindrucksvolles Viadukt überspannt seit 1927 die Ravennaschlucht im Schwarzwald. Oben fährt die Höllentalbahn und neben den mächtigen Pfeilern unten im Tal entsteht jedes Jahr im Advent ein romantischer Weihnachtsmarkt in der Natur. Brücke und Holzhüttchen sind in buntes Licht getaucht, man kann traditionelles Handwerk und Weihnachtsgeschenke kaufen und Leckeres und Wärmendes genießen. Dazu gibt es weihnachtliche Musik – live gespielt.

Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Der Markt findet an allen vier Adventswochenenden statt, und spätestens mit Beginn der Dämmerung wird die Atmosphäre so richtig urig-gemütlich. Wer es noch romantischer möchte, der bucht eine Fackelwanderung oder eine Winterwanderung zum Weihnachtsmarkt (Infos unter hochschwarzwald.de/Weihnachtsmarkt). Hinkommen kann man aber auch mit dem kostenlosen Shuttlebus, der regelmäßig zwischen Markt und Bahnhof Hinterzarten aus verkehrt.

Infos: an allen vier Adventswochenenden 2016, erster Tag ist der 26. November. Freitags 15-21 Uhr, sonnabends 14-21 Uhr, Sonntags 13-19 Uhr. Eintritt 3,50 Euro, Kinder frei. weitere Infos auf der Website

  

 

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