Steckbare Lichtwellenleiter bieten Flexibilität bei jeder Umdrehung

Die Anforderungen an die Verbindungstechnologie in der Windenergie sind hoch. Bei Turmhöhen von mittlerweile deutlich mehr als 100 Metern kommen kupferbasierte Ethernetverbindungen an ihre Grenzen. Die Lösung für längere Übertragungsstrecken heißt: „Fibre optics“. Diese Lichtwellenleiter (LWL)-Strecken unterliegen in einer Windkraftanlage jedoch besonders harten Anforderungen.

Lichtwellenleiter zwischen Flügel und Gondel müssen steckbar sein, um den Service- und Wartungsaufwand zu reduzieren. Um die Rückfluss-Dämpfung zu verbessern, kommt in den Messtechnik-Anwendungen Schrägschliff-Technologie zum Einsatz. Allerdings waren steckbare Verbinder mit Schrägschliff bislang nur in Schutzklasse IP 20 lieferbar, sodass bei höheren Schutzanforderungen zusätzlich gekapselte Gehäuse notwendig waren. Mit der Entwicklung einer kompletten Verkabelungslösung zwischen Flügel und Gondel in Schutzklasse IP 65/67 können die zusätzlichen Gehäuse entfallen, was das Handling bei der Montage und im Wartungsfall deutlich erleichtert. Außerdem bietet die Metallvariante des PushPull-Steckverbinders zusätzlichen mechanischen Schutz.

Produktvarianten in der Windindustrie

Die HARTING PushPull Fibre Optic Familie wurde zudem um weitere Produktvarianten ergänzt: Mit dem PushPull  Extension Cord Adaptor steht ein robustes Verbindungsstück zur Verlängerung von PushPull Kabeln zur Verfügung, das auf einer Halteplatte in den Flügel geklebt werden kann. Außerdem wurde ein Y-Kabel entwickelt. Dieses Duplex-Kabel wird kurz hinter dem Steckverbinder durch einen Y-Verteiler in zwei Simplex-Kabel aufgeteilt, um die optische Schleife im Flügel zu realisieren. HARTING PushPull war bisher auf physical contact (PC) Kontaktierung mit Gradschliff eingeschränkt.

PushPull LC Steckverbinder mit schrägem Schliff der Kontaktflächen

Durch ein spezielles Konfektionsverfahren sind nun auch Single Mode-Assemblies mit Schrägschliff (LC APC) verfügbar. Dabei wurden äußerst geringe Dämpfungswerte (< 0,25 dB) und eine sehr geringe Streuung der Dämpfung bei verschiedenen Kabeln erreicht. Für die Inbetriebnahme sind Referenzmessungen erforderlich. 

Um den Aufwand für diese Messungen zu reduzieren, hat die HARTING Technologiegruppe einen PushPull Loop-Steckverbinder „optischen Kurzschluss“ entwickelt. Dieser stellt sicher, ob die verbaute Verbindungsstrecke die Messtoleranzen für eine fehlerfreie Übertragung erfüllt. Außerdem wird weiteres Zubehör wie Schutzkappen und Verriegelungsclips zur Verfügung gestellt, mit dem das versehentliche Öffnen der PushPull Steckverbinders verhindert wird.

Kataloge, Broschüren, Flyer