1. Nachrichten
  2. Finanzen
  3. Wirtschafts-News
  4. Reise: DER WEG IST DAS ZIEL

FOCUS-MONEY | Nr. 3 (2014)
Reise: DER WEG IST DAS ZIEL
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
  • FOCUS-MONEY-Redakteur
Immer mehr deutsche Individual-Urlauber sind via Wohnmobil unterwegs. Welche Online-Portale heute am günstigsten Camper vermitteln. Plus: Touren durch Australien und Namibia

Weit, wild, wüst - und einsam. Im Landesinneren ist das Klima extrem trocken. Die Küstenregionen im Norden hingegen dominieren der regenreiche Monsun und heftige Zyklone. Selbst für das Gros der Australier ist der rund 1,3 Millionen Quadratkilometer messende Landstrich - eine Fläche fast so groß wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen - Terra incognita. Kein Wunder, dass das Northern Territory heute unter echten Kerlen und rastlosen Abenteurern als das wahre Outback des fünften Kontinents gilt. Knapp die Hälfte der Bewohner lebt in der mit weitläufigen, manch einsamen Stränden verwöhnten Hauptstadt Darwin. Was das übrige, dünn besiedelte Areal des Northern Territory umso attraktiver für Entdeckungsreisen durch die Wildnis mit einem Wohnmobil macht - und bei Deutschen begehrt ist. Immer mehr Bundesbürger bereisen Australien mit dem Camper. Getragen wird der Trend nicht allein vom Wunsch nach Ungebundenheit. Auch das Reisebudget spielt eine Rolle, denn: Angesichts der im Vergleich zu Deutschland höheren Lebenshaltungskosten in Australien ist das Wohnmobil gerade für deutsche Touristen wohl die billigste Reisevariante.

On the road. Neben dem Auto ist das Wohnmobil derzeit das beliebteste Verkehrsmittel der Deutschen im Urlaub. 47 Prozent der Bürger waren 2012 in der schönsten Zeit des Jahres mit Pkw und Caravan unterwegs, bilanziert die aktuelle „ReiseAnalyse“ der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) in Kiel. Zum Vergleich: 37 Prozent der Deutschen stiegen laut FUR-Umfrage in ihren Ferien ins Flugzeug, lediglich fünf Prozent setzten auf die Bahn. Gerade bei Menschen mit ökologischem Gewissen steht Urlaub im Camper hoch im Kurs. Warum? Im Vergleich zu Hotelübernachtungen schneidet die mobile Unterkunft in aller Regel besser ab. Im Sommer entstehen pro Nacht im Wohnmobil etwa 1,5 Kilogramm CO2-Äquivalente an Stelle von rund 17 Kilogramm im Hotel. So lauten die zentralen Ergebnisse einer vergleichenden Klimabilanz unterschiedlicher Reiseformen des Öko-Instituts.

Vor diesem Hintergrund hat die Zahl von Portalen, die via Web Wohnmobile vermitteln, zugenommen. Nur: Welcher Service bietet Campern auf der Suche nach einem den persönlichen Bedürfnissen entsprechenden Fahrzeug (s. dazu Seite 75) die beste Offerte? Und listet dem Nutzer zudem übersichtlich in einer Summe die Mietpreise inklusive aller anfallenden Gebühren auf? Antworten gibt der Portalvergleich von FOCUS-MONEY. Dazu hat das Wirtschaftsmagazin Anfang Dezember die Leistungsfähigkeit der drei größten, international agierenden deutschen Vergleichsportale für Wohnmobile untersucht (s. Methode Seite 72). Auch wenn es bei Funktionalität und Bedienerfreundlichkeit des Online-Auftritts noch einiges zu verbessern gibt: Als Test-Sieger entpuppte sich der Kölner Newcomer CamperDays. Über alle Camper-Kategorien und Reisezeiten hinweg lieferte der seit April 2013 am Markt agierende Service der Camper-Gemeinde am häufigsten die günstigsten Preise (s. Tabelle Seite 73).

Egal, ob in der Heimat oder im Ausland: Wer zum ersten Mal mit dem Wohnmobil durch die Lande touren will (s. auch Routen Seite 74), sollte unbedingt zuvor tief in die besondere Welt der Wohnmobil-Usancen eintauchen. Das fängt schon mit der Buchung an. „Um auf Nummer sicher zu gehen, sind Vorlaufzeiten von vier bis sechs Monaten ratsam“, erklärt Benedikt von Dewitz, Projektchef bei CamperDays. Denn: Je kurzfristiger die Order, desto teurer fällt meist die Miete des Campers aus. Zudem besteht die Gefahr, dass - abhängig von der jeweiligen Destination - in der besten Reisezeit/Hochsaison (s. Kasten Seite 70) überhaupt kein Mobil mehr zu bekommen ist.

Schwierigkeiten bereiten Wohnmobil-Novizen auch Modalitäten hinsichtlich Bettzeug, Hygieneartikeln und Haushaltsgeschirr. Meist müssen diese nämlich extra zum Camper hinzugebucht werden (s. links). Ohne diese unverzichtbaren Utensilien jedoch ist ein Wohnmobil auf Reisen so gut wie nicht zu gebrauchen! Auch wenn es nicht zwingend ist. „Clevere buchen stets eine Kasko ohne Selbstbeteiligung hinzu“, rät von Dewitz. Das ergibt Sinn. Bestes Beispiel: Australien. Hier können Vermieter Kunden bei einem Crash mit bis zu 7500 australischen Dollar, umgerechnet 5278 Euro, in die Pflicht nehmen.

Ganz wichtig! Bei der Fahrzeugübergabe sollten Kunden generell darauf bestehen, dass der Vermieter ihnen sämtliche Funktionalitäten des Wohnmobils erklärt. Denn jedes Fahrzeug hat hinsichtlich Technik und Fahrverhalten seine Eigenheiten. Sowohl Könner als auch Einsteiger klopfen daher den Camper am besten mit einer Checkliste (s. Seite 75) minutiös ab und lassen sich vom Vermieter vor Antritt der Fahrt eingehend demonstrieren, dass etwa Frischwassertank, Gasflaschen und Kraftstofftank voll sind, Kühlschrank, Boiler und Heizung funktionieren oder wie der Toilettentank entleert wird. „Auch ist es ratsam, mit dem Wohnmobil bei Übergabe eine kleine Probefahrt zu unternehmen, um etwaige Mängel schon zu diesem Zeitpunkt und nicht erst auf großer Fahrt festzustellen“, rät Fachmann von Dewitz. Was in verlassenen Gegenden wie dem Northern Territory in Australien ohne Werkstätten unter Umständen lebenswichtig sein kann.

Finanzen Newsletter
Informiert sein, verstehen, die richtigen Entscheidungen treffen
Hier bekommen Sie Hintergründe zu aktuellen Finanz-Nachrichten.
Jeden Freitag als Newsletter.
* Mit einem * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder
Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch