Zum Inhalt springen

Niedrigere Rentensteigerungen Ver.di-Chef stemmt sich gegen Rentenpläne der Ampel

Kaum ist die neue Regierung im Amt, kommt eine Kampfansage: Ver.di will gegen die geplante Wiedereinführung des Nachholfaktors vorgehen. Der führt dazu, dass die Renten langsamer steigen.
Ver.di-Chef Frank Werneke bei einer Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag im November

Ver.di-Chef Frank Werneke bei einer Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag im November

Foto: Rolf Vennenbernd / dpa

Ver.di-Chef Frank Werneke hat Widerstand gegen die Rentenpläne der neuen Regierung aus SPD, Grünen und FDP angekündigt. Die geplanten Änderungen mit der Wiedereinführung des sogenannten Nachholfaktors ab 2022 sei eine Fehlentscheidung, sagte Werneke der »Bild«-Zeitung.

Werneke kritisierte, damit fielen die Renten, die ohnehin von vorne bis hinten nicht zum Leben reichten, noch kleiner aus: »Wir werden diese Entscheidung der Ampel nicht einfach akzeptieren, sondern in die politische Auseinandersetzung gehen. Damit stehen wir übrigens nicht allein.«

Einst von Olaf Scholz eingeführt

Den Nachholfaktor hatte Olaf Scholz (SPD) in seiner Zeit als Bundesarbeitsminister in der Finanzkrise 2008 eingeführt, zum Ausgleich für die Rentengarantie. Die sorgt dafür, dass bei sinkenden Löhnen in einer Krise nicht auch die Renten gekürzt werden müssen. Steigen die Löhne wieder, soll der Nachholfaktor dafür sorgen, dass die nicht umgesetzte Rentenkürzung rechnerisch ausgeglichen wird. Die Große Koalition hatte diesen Nachholfaktor aber 2018 ausgesetzt.

mamk/dpa