Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, spricht im Innenhof des Landtages während einer Veranstaltung zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung vom Nationalsozialismus.
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Interview - Woidke (SPD): Strukturwandel ist "riesengroße Umstellung"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlegt seinen Amtssitz für drei Tage in die Lausitz. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) freut sich über den Besuch. Für die Menschen in der Region sei der Strukturwandel eine große Kraftanstrengung. Deshalb sei es wichtig, nah bei ihnen zu sein und zuzuhören, betont Woidke.

Drei Tage lang erledigt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) seine Amtsgeschäfte von Senftenberg aus. Die Stadt in der Lausitz ist die siebte sogenannte Ortszeit, bei denen sich das Staatsoberhaupt extra Zeit nimmt, um mit Menschen in verschiedenen Ecken der Republik ins Gespräch zu kommen.

Woidke: Gegen Skepsis ankämpfen

 

Themen gibt es in der Lausitz genug: Wie geht es mit der Region nach dem Ende des Braunkohleabbaus weiter? Diese Frage beschäftigt auch laut Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) viele Menschen in der Region. "Für die Menschen in der Lausitz bedeutet dieser gesamte Prozess, in dem wir jetzt sind, diese Transforamtion, doch eine riesengroße Umstellung." Für Viele verändere sich dadurch das gesamte Lebensumfeld. "Es ist eine Riesenleistung, die da vollbracht werden muss – auch von den einzelnen Menschen." In diesem Prozess müsse man nah bei den Menschen sein und ihnen zuhören. Deshalb sei der Besuch des Bundespräsidenten wichtig.

In der Region sei viel in Bewegung und er sei sehr zuversichtlich, dass die Projekte für den Strukturwandel schnell vorankommen, so Woidke. Dennoch müsse man auch die Sorge vieler verstehen, dass sich Vorkommnisse wie nach der Wende wiederholen könnten. "Gegen diese Skepsis müssen wir ankämpfen", so Woidke.

Flüchtlinge: Woidke fordert gemeinsame Kraftsanstrengung

 

Woidke äußert sich auch optimistisch, was den Flüchtlingsgipfel von Bund und Ländern am Mittwoch angeht. Nötig sei eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen. Der Bund habe in den vergangenen Krisenjahren große Ausgaben gehabt. Es dürften aber vor allem die Kommunen nicht überfordert werden. Die Länder haben für die morgigen Beratungen mit Bundeskanzler Scholz ein eigenes Konzept vorgelegt, wie die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge finanziert werden soll.

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