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Gesundheit Studien zeigen, wie ungesund zu wenig Schlaf wirklich ist

Mann findet keinen Schlaf
© Paolese / Fotolia
Weniger als sieben Stunden schlafen die Deutschen im Durchschnitt - eindeutig zu wenig. Vor zehn Jahren waren es noch fünfzehn Minuten, vor hundert Jahren sogar ganze zwei Stunden mehr. Dass zu wenig Schlaf negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann, zeigen jetzt aktuelle Studien

Etwa achtzig Prozent der Deutschen schlafen nicht genug: Weniger als sieben Stunden Schlaf sind es laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid. Und das ist kein Wunder - macht es der Alltag doch zunehmend schwerer, abzuschalten und zur Ruhe zu finden.

Rund 40 Prozent der Deutschen leisten Schichtarbeit, vom Arzt bis zum Busfahrer. Die Doppelbelastung von Eltern, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen müssen, bringt viele um den nötigen Schlaf. Hinzu kommen permanenter Zeitdruck, die ständige Erreichbarkeit über das Smartphone und der Lärm in den Großstädten.

Schlafforscher empfehlen jedoch mindestens 7,5 Stunden Schlaf am Tag. Schaffe man dies unter der Woche nicht, solle man wenigstens am Wochenende den benötigten Schlaf nachholen. Denn wer zu wenig schläft, ist deutlich unkonzentrierter und ungeschickter, reagiert langsamer und trifft falsche Entscheidungen, haben Forscher herausgefunden. Und es hat noch weitere gravierende Folgen, wie aktuelle Studien belegen.

Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen

"Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen, doch wir wissen trotzdem nur wenig über die Auswirkungen dieses biologischen Bedürfnisses auf unser Herz-Kreislauf-System", sagt Dr. Epameinondas Fountas in seiner Veröffentlichung einer aktuellen Analyse über die richtige Menge an Schlaf.

Er und sein Team analysierten elf Studien mit mehr als 1 Million Probanden, um die Auswirkungen von Schlafentzug zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig Schlaf für ein gesundes Leben ist.

Wenngleich jeder Mensch ein anderes Schlafbedürfnis hat, empfehlen Schlafforscher sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht. Diese Länge stellt eine gute kognitive Leistungsfähigkeit sicher und sorgt für ein geringeres Krebsrisiko. Zu wenig Schlaf ist hingegen mit einem signifikant erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme einschließlich Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und mehr verbunden.

Je weniger Schlaf, desto größer das Krankheitsrisiko

Auch die Ergebnisse einer aktuellen Schlafstudie von Forschern des Spanischen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung legen nahe, dass Menschen, die weniger als sechs Stunden pro Nacht schlafen, ein 27 Prozent höheres Atherosklerose-Risiko haben, was zur Verstopfung der Venen führen und so zu Herzversagen, Schlaganfall oder Aneurysma beitragen kann.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Studie der Universität Göteborg, die das Schlafverhalten von Männern mittleren Alters untersucht hat. Hier zeigte sich, dass Männer, die fünf Stunden oder weniger pro Nacht geschlafen hatten, zwanzig Jahre später ein doppelt so hohes Risiko haben, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden als Männer, die während der Studie pro Nacht sieben bis acht Stunden geschlafen hatten. Das erhöhte Risiko durch zu wenig Schlaf ist damit vergleichbar mit den Auswirkungen von Rauchen oder Diabetes.

Die neuen Studien zeigen, dass unser Körper in Konflikte gerät und sich das Krankheitsrisiko erhöht, wenn er nicht genug Schlaf bekommt. Viele gute Gründe also, um sich mal wieder eine große Portion Schlaf und Ruhe zu gönnen.

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