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Consumer IoT Marktstudie

Das Internet der Dinge im Alltag deutscher Konsumenten

Das Internet der Dinge (IoT) und die intelligente Vernetzung von Gegenständen spielen nicht nur bei der Transformation von Unternehmen und Infrastrukturen eine wichtige Rolle. Sie sind längst auch im Alltag der Konsumenten angekommen, etwa im Home-Entertainment-Bereich und im Smart Home. Die gemeinsam von Deloitte und dem BVDW erstellte Studie „Faktencheck Consumer IoT“ untersucht die Markt-, Anbieter- und Konsumentenperspektiven zum Thema. Dazu wurden rund 2.000 Konsumenten in Deutschland befragt.

Sieben von zehn Verbrauchern in Deutschland nutzen derzeit mindestens ein Endgerät aus der Welt des Internets der Dinge, so ein zentrales Ergebnis der Studie. Die Bandbreite reicht dabei von vernetzten TV-Geräten und Spielekonsolen über Smart Speaker und Smartphone-Sprachassistenten bis zu Wearables wie Smartwatches und Fitness-Trackern für Sportler. Dazu kommt eine Vielzahl an Geräten im Smart Home. 

Die Nutzerbasis für Consumer-IoT hat damit heute ein Plateau in einer Größenordnung erreicht, in der beträchtliche Wachstumssteigerungen kaum noch zu erwarten sind. Die Zahl der Nutzer ist in den vergangenen drei Jahren lediglich um rund zehn Prozentpunkte gestiegen, doch der Gerätebestand wächst innerhalb der bestehenden Nutzerbasis, wie die Marktforschungsergebnisse zeigen: So steigt die Zahl der unterschiedlichen IoT-Endpunkte – also Geräte – pro Anwender deutlich stärker als die Anzahl der Nutzer und wird zum Gradmesser für den wirtschaftlichen Erfolg von Consumer IoT.

Basis der vorliegenden Studie ist eine quantitative Bestandsaufnahme der vier wesentlichen Teilmärkte Connected Entertainment, Smart Speaker & Sprachassistenten, Wearables und Smart Home. Dazu analysiert die Studie den aktuellen Markt aus Anbieter- und Konsumentenperspektive, untersucht die Aussichten für die weitere Entwicklung und zeigt Handlungsfelder für Marktteilnehmer auf.


Status quo Consumer IoT: Studienergebnisse im Überblick

  • Für moderne TV-Geräte gehört Connectivity inzwischen zum Standard und ist Voraussetzung, um populäre Video-on-Demand- oder Musikstreaming-Angebote nutzen zu können. 51 Prozent der deutschen Haushalte verfügen derzeit über einen Smart TV, der direkt mit dem Internet verbunden ist. Eine Alternative dazu sind Video-Streaming-Boxen oder Dongles/Sticks, deren Verbreitung seit 2017 stark gestiegen ist, und die von 20 Prozent der Haushalte genutzt werden.
  • Bereits 75 Prozent aller in Deutschland genutzten Spielkonsolen sind laut der Studie vernetzt, denn Connectivity ist Voraussetzung für Multiplayer-Games und populäre Online-Dienste wie PlayStation Plus oder Xbox Live Gold. 
  • 43 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 75 Jahren verwenden Sprachassistenten wie Google Assistant, Siri oder Alexa per Smartphone oder Tablet. Innerhalb von zwei Jahren ist dieser Anteil enorm um 27 Prozentpunkte gestiegen. Dieser Boom forciert auch die stationäre Verbreitung: Altersübergreifend nutzen 16 Prozent der Deutschen intelligente, vernetzte Lautsprecher (Smart Speaker). 
  • Bei den Wearables tut sich zwischen dem anfänglichen Hype und der tatsächlichen Verbreitung eine Lücke auf: 18 Prozent der Befragten nutzen Fitness-Tracker, 13 Prozent Smart-Watches und lediglich 5 Prozent VR-Brillen.
  • Smart Home gilt als Markt mit riesigem Potenzial, doch die umfassende intelligente Vernetzung von Haushalten hat sich bislang nicht durchgesetzt. So nutzen altersübergreifend 8 Prozent der Befragten ein smartes Lichtsystem, 6 Prozent vernetzte Sicherheitskameras und 5 Prozent intelligente Thermostate. Aus Konsumentensicht existieren nach wie vor drei gravierende Hindernisse: fehlende Interoperabilität, Sorge um Datenschutz und -sicherheit sowie eine fragmentierte, unübersichtliche Anbieterlandschaft.
     

Consumer IoT: Potenziale für Wachstum

Die Analyse zeigt: Nach wie vor sind nicht in allen Consumer-Segmenten die Grundlagen geschaffen, um hier das gewaltige Potenzial des Internets der Dinge vollständig zu erschließen. Für Unternehmen, die im Bereich Consumer IoT aktiv sind, ergeben sich aber Chancen: Es besteht weiterhin ein beträchtlicher Gestaltungsspielraum im Markt, Marktstrukturen befinden sich vielfach noch im Aufbau und auf die Kundenerwartungen lässt sich durch neue Produkte Einfluss nehmen.

Für zusätzliches Wachstum sind jedoch neue, starke Impulse nötig. Hierfür existieren unterschiedliche Ansatzpunkte. Die Studie zeigt auf, dass insbesondere vier Kontextfaktoren für die künftige Entwicklung von entscheidender Bedeutung sind: 

  • Neue Use Cases, deren Mehrwert für Konsumenten erkennbar ist und den sie auch in der täglichen Nutzung erleben.
  • Zusätzliche Interoperabilität für eine umfassende Integration von Hardware und Diensten, die eine Kommunikation über die Grenzen der Subsegmente hinweg ermöglicht.
  • Datenschutz und -sicherheit sind für Konsumenten von höchster Bedeutung. Unternehmen müssen vertrauensbildende, sichere und transparente Lösungen entwickeln und einsetzen.
  • 5G-Netzinfrastrukturen bieten als erste Mobilfunkgeneration, die unter Berücksichtigung von IoT-Anwendungen entwickelt wurde, zahlreiche technische Vorteile - hier gilt es, diese Möglichkeiten und ihren Mehrwert für Konsumenten bei der Entwicklung neuer Dienste zu berücksichtigen. 

Die Marktteilnehmer sollten diesen Handlungsfeldern ihr besonderes Augenmerk widmen.

Update Consumer IoT 2021

Mehr zu den Lösungsansätzen und allen Ergebnissen der Konsumentenbefragung erfahren Sie in der Studie zum Download .