Es hat lange gedauert, doch nun haben wohl auch die Entwickler der offiziellen Corona-Warn-App der deutschen Bundesregierung begriffen, dass eine Event-Registrierung per QR-Code eine praktische Angelegenheit zur Nachverfolgung von Kontakten ist. Während Großbritannien ein solches System bereits seit September 2020 erfolgreich in der staatlichen Corona-Warn-App einsetzt, hatten hierzulande zuletzt erste Bundesländer auf die kostenpflichtige Alternative Luca gesetzt. Nun kündigt das Bundesgesundheitsministerium die Integration einer Check-in-Funktion in die Corona-Warn-App offiziell an.

Version 2.0 kommt nach Ostern

Am 16. April 2021 soll laut Tagesschau.de ein Update die Anwendung auf Version 2.0 hieven. Ab diesem Tag haben Nutzer die Möglichkeit, beim Betreten von Veranstaltungen oder öffentlichen Orten wie Geschäften und Restaurants am Eingang einen QR-Code einzuscannen und auf diese Weise ihre Anwesenheit zu registrieren. Kommt es in der Folge zu einer Corona-Infektion, erhalten Nutzer eine entsprechende Warnung auf ihr Handy. Im Gegensatz zur von vielen Datenschützern kritisierten Luca-App erfolgt die Kontaktnachverfolgung über die Corona-Warn-App weiterhin komplett anonym.

Unterschied zur Luca-App

Während Luca-Nutzer sich mit Namen und Telefonnummer in der Anwendung registrieren müssen und die persönlichen Daten im Infektionsfall an das zuständige Gesundheitsamt weitergeleitet werden, bekommen Nutzer der Corona-Warn-App lediglich einen lokal auf dem Smartphone gespeicherten Warnhinweis, wie es bereits jetzt bei erfolgten Risikobegegnungen der Fall ist. Mit der neuen Funktion will die Bundesregierung die Luca-App nach eigenen Angaben nicht vom Markt verdrängen.

Parallelbetrieb mit Luca geplant

Stattdessen strebt man einen sinnvollen Parallelbetrieb an. So sollen etwa die QR-Codes für den Check-in in beiden Apps identisch sein, sodass Nutzer beim Betreten einer Veranstaltung nicht mehrere Codes einscannen müssen. Zudem soll die Funktion der Corona-Warn-App vornehmlich auf privaten Feiern und Konferenzen zum Einsatz kommen, während die Luca-App etwa dabei helfen soll, die manuelle Erfassung von Gästedaten in Restaurants und ähnlichen Einrichtungen abzulösen. Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Baden-Württemberg dürften das begrüßen. Sie hatten auf eigene Faust kostenpflichtige Verträge für den Einsatz der Luca-App abgeschlossen.