Tabak - Zahlen, Daten, Fakten

In Deutschland rauchen 22,7% der 18- bis 64-Jährigen (ESA 2021), das entspricht 11,6 Millionen Menschen.
Ein problematischer1 Konsum lag für Tabak bei 7,8 % (4,0 Millionen) Personen vor.
Anhand der Daten des ESA 2018 kann davon ausgegangen werden, dass bei 4,4 Mio. der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland eine Tabakabhängigkeit vorliegt.
1 Problematischer Tabakkonsum: Hinweise auf problematischen Tabakkonsum in den letzten 12 Monaten
nach den Kriterien des Fagerströmtests für Nikotinabhängigkeit (FTND; Heatherton et al., 1991). Ab einem
Schwellenwert von vier Punkten wird von problematischem Tabakkonsum ausgegangen (Breslau & Johnson, 2000).

Quelle: Rauschert, C. et al. (2022): Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland – Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021. Deutsches Ärzteblatt International, 119, 527-534. doi: 10.3238/arztebl.m2022.0244.
Atzendorf, J. et al. (2019): Gebrauch von Alkohol, Tabak, illegalen Drogen und Medikamenten. Schätzungen zu Konsum und substanzbezogenen Störungen in Deutschland. Deutsches Ärzteblatt, 116(35-36), 577-584 (ESA 2018).

Tabakkonsum in Deutschland

Pro-Kopf-Verbrauch (Stück/Jahr)1

Pro-Kopf-Verbrauch
Art des Konsums201220142016201820192020202120222
Zigaretten1.025
 
982
 
911
 
897
 
898
(+0,1)3
888
(-1,1)3
863
(-2,8)3
791
(-8,3)3

1Berechnet mit den Ergebnissen der Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage des Zensus 2011
2Vorläufiges Ergebnis
3Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %

Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2023): Absatz von Tabakwaren 2022. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1). Wiesbaden.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Absatz von Tabakwaren. Jährlich. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1) Wiesbaden. https://www.statistischebibliothek.de/mir/receive/DESerie_mods_00000488, Zugriff: 06.03.2023.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten je Einwohnerin und Einwohner ist in den letzten Jahren rückläufig. Im Jahr 2022 sank der Verbrauch auf 791 Zigaretten je Einwohner/-in (2021: 863).

Tabakwarenverbrauch in Mio. Stück bzw. Tonnen (=Netto-Bezug von Steuerzeichen)

Tabakwarenverbrauch in Mio. Stück bzw. Tonnen
Tabakwaren2000200520102015202020212022
Zigaretten (Mio.)139.62595.82783.56581.26773.809
 
71.767
 
65.784
(-8,3)1
Zigarren/Zigarillos (Mio.)2.5574.0283.9672.9562.743
 
2.780
 
2.533
(-8,9)1
Feinschnitt (t)14.61133.23225.48625.47026.328
 
24.854
 
25.080
(+0,9)1
Pfeifentabak (t)9098047561.7325.989
 
8.387
 
325
(--)2

1Veränderung gegen dem Vorjahr in %
2Ab 2022 nur klassischer Pfeifentabak, ohne Wasserpfeifentabak und erhitzten Tabak.

Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2023): Absatz von Tabakwaren 2022. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1) Wiesbaden.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Absatz von Tabakwaren. Jährlich. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1) Wiesbaden. www.statistischebibliothek.de/mir/receive/DESerie_mods_00000488, Zugriff: 06.03.2023.

65,8 Milliarden (-8,3 %) Fertigzigaretten wurden 2021 in Deutschland konsumiert. Der Verbrauch von Feinschnitt stieg an und lag bei 25.080 Tonnen.

Ausgaben für Tabakwaren (Kleinverkaufswerte*) in Mio. Euro (netto)

Ausgaben für Tabakwaren (Kleinverkaufswerte*) in Mio. Euro (netto)
2000200520102015202020212022
20.76523.98922.52226.22328.793
(+5,0)
29.382
(+2,0)1
27.132
(-7,7)1

*Kleinverkaufswert (Verkaufswert im Handel)
1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2023): Absatz von Tabakwaren 2022. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1) Wiesbaden.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Absatz von Tabakwaren. Jährlich. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1) Wiesbaden. www.statistischebibliothek.de/mir/receive/DESerie_mods_00000488, Zugriff: 06.03.2023.

Tabaksteuereinnahmen in Mio. Euro (netto)

Tabaksteuereinnahmen in Mio. Euro (netto)
200020052010201520202021
11.43614.24713.47814.90714.636
 
14.714
(+0,5)1

1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2022): Absatz von Tabakwaren 2021. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1) Wiesbaden.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Absatz von Tabakwaren. Jährlich. (Fachserie 14: Finanzen und Steuern, Reihe 9.1.1) Wiesbaden. www.statistischebibliothek.de/mir/receive/DESerie_mods_00000488, Zugriff: 06.03.2023.

Ausgaben der Tabakindustrie für Werbung, Promotion und Sponsoring 2018 und 2019 in Mio. Euro

Ausgaben der Tabakindustrie für Werbung, Promotion und Sponsoring 2016 und 2017
Art der Ausgaben20192020Veränderung
Werbeausgaben
Insgesamt
in €in %
209.512230.183+9,9
davon:   
Direkte Werbung53.99472.565+34,4
 - Werbung in Printmedien42241+473,8
 - Außenwerbung52.52371.835+36,8
 - Werbung im Kino1.426488-65,8
 - Werbung im Internet31-66.7
 - Sonstige Werbung0----
Promotion144.632146.136+1,0
Sponsoring10.88611.482+5,5

Quelle: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (2021): Jahrebericht 2021. Berlin.
Starker, A.; Kuntz, B. (2023): Tabak – Zahlen und Fakten zum Konsum. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2023. Lengerich: Pabst Science Publishers.

Tabakwerbung wurde in der Vergangenheit schrittweise reglementiert:

1975:  Verbot der Fernseh- und Radiowerbung

1984:  Werbebeschränkung im Kino

2007:  Werbeverbot in Zeitungen, Zeitschriften und dem Internet. Auch das Sponsoring grenzüberschreitender Veranstaltungen wie Formel-1-Rennen und Hörfunksendungen durch Tabakkonzerne ist unzulässig.

2020: Tabakwerbeverbot beschlossen

2021: Verbot der Kinowerbung bei Filmen mit einer FSK unter 18.

           Verbot der gewerbsmäßigen Ausspielung und der kostenlosen Abgabe von Zigaretten, Tabak zum Selbstdrehen und
           Wasserpfeifentabak außerhalb der Geschäftsräume des Fachhandels.

           Ausdehnung des Verbots der audiovisuellen Werbung von nikotinhaltigen E-Zigaretten auf nikotinfreie.

2022: Werbeverbot auf Außenflächen (Plakatwände und Haltestellen) für herkömmliche Tabakprodukte.

2023: Werbeverbot auf Außenflächen (Plakatwände und Haltestellen) für Tabakerhitzer.

2024: Werbeverbot auf Außenflächen (Plakatwände und Haltestellen) für E-Zigaretten und Nachfüllbehälter.

Quellen: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (2021): Jahresbericht 2021. Berlin.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (2020): Jahresbericht 2020. Berlin.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (2018): Drogen- und Suchtbericht 2018. Berlin.
Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.) (2015): Tabakatlas Deutschland 2015. Lengerich: Pabst Science Publishers.

Anteil der Passivrauchenden in Deutschland

Laut der aktuellen Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS) sind 8,2 % der nichtrauchenden Erwachsenenbevölkerung (18 Jahre und älter) mindestens einmal pro Woche, in geschlossenen Räumen einer Passivrauchbelastung ausgesetzt, 4,1 % täglich. Auf Männer trifft dies häufiger zu als auf Frauen (10,9 % bzw. 5,3 % gegenüber 5,9 % bzw. 2,9 %).
Die höchste Exposition betrifft junge Erwachsene im Alter von 18 bis 29 Jahren. Mit zunehmendem Alter nimmt die Passivrauchbelastung ab, besonders in der Altersgruppe ab 65 Jahren.
Quelle: Starker, A. et al. (2022): Rauchverhalten und Passivrauchbelastung Erwachsener – Ergebnisse aus GEDA 2019/2020-EHIS. Journal of Health Monitoring, 7(3), 7–22. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/JoHM/2022/JHealthMonit_Inhalt_22_03.html, Zugriff: 06.03.3023.

Raucher in der Familie

Trendauswertungen der KiGGS-Studie zeigten, dass der Anteil Kinder und Jugendlicher im Alter bis 17 Jahren, die in Wohnungen aufwachsen, in denen geraucht wird, im Zeitraum von 2003-2006 bis 2014-2017 von rund 32 % auf 9 % gesunken war.
Gleichzeitig war der Anteil der Kinder, von denen mindestens ein Elternteil raucht, von 51 % auf 40 % zurückgegangen.Quelle: Starker, A.; Kuntz, B. (2023): Tabak – Zahlen und Fakten zum Konsum. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2023. Lengerich: Pabst Science Publishers.

Todesfälle durch Rauchen

Im Jahr 2018 starben allein in Deutschland  rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das waren 13,3 % aller Todesfälle.Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.) (2020): Tabakatlas Deutschland 2020. Lengerich: Pabst Science Publishers.

Volkswirtschaftliche Kosten des Rauchens

Die gesamtwirtschaftlichen Kosten, die auf das Rauchen zurückgehen, belaufen sich in Deutschland jährlich auf 97,24 Milliarden Euro. Die direkten Kosten (z.B. Kosten für die Behandlungen tabakbedingter Krankheiten, Arzneimittel etc.) des Tabakkonsums betrugen 30,32 Milliarden Euro. Auf die indirekten Kosten (z.B. Produktivitätsausfälle) entfielen 66,92 Milliarden Euro.

Quelle: Effertz, T. (2020): Die volkswirtschaftlichen Kosten von Alkohol- und Tabakkonsum in Deutschland. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2020. Lengerich: Pabst.