Der Berlinale-Bär wird an die Zoo-Palast-Fassade der Berlinale 2024 angebracht.
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Interview - Filmförderung: Medienboard begrüßt Steuererleichterungs-Pläne

Die Berlinale startet zum 74. Mal. Das ist auch ein Anlass, über die Filmförderung zu sprechen. Kirsten Niehuus vom Medienboard Berlin-Brandenburg möchte ausländische Filmschaffende stärker unterstützen. Sie fordert, Deutschland als Drehort attraktiver zu machen.

Kurz vor dem Start der Berlinale hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) Reformpläne für die Filmförderung vorgestellt. Ziel sei, die Standortbedingungen für Filmproduktionen in Deutschland zu verbessern. Der Hintergrund: Die deutschen Film- und Fernsehproduzenten rechnen in diesem Jahr mit einem Rückgang der Auftragsproduktionen von rund zehn Prozent.

Projekte im Ausland finanziell unterstützen

 

Kirsten Niehuus ist die Geschäftsführerin des Medienboard Berlin-Brandenburg. Sie trifft damit viele Entscheidungen, welche Filmprojekte in welchem Umfang aus unserer Region gefördert werden. Niehuus sieht Berlin und Brandenburg international dabei einer besonderen Rolle. "Wir haben als Hauptstadtregion eine Verantwortung für internationale Filmschaffende", sagt Niehuus mit Blick auf den Iran. Man müsse Projekte dort finanziell unterstützen, wo es wenig oder keine Fördergelder gebe.

Tschechien und Ungarn attraktiver als Deutschland

 

Das Medienboard beziehe seine Mittel aus Steuereinnahmen aus Berlin und Brandenburg. Niehuus würde sich allerdings eine bundesweite Förderstruktur wünschen. Denn Deutschland würde im Vergleich zu Tschechien und Ungarn das Nachsehen haben. Viele Filme würden in Prag oder Budapest produziert, "da gibt es eine Förderung, wenn da gedreht wird", so die Geschäftsführerin.

Eine mögliche nationale Lösung, um Deutschland als Drehort attraktiver zu machen, gebe es bereits: "Ich begrüße sehr die Pläne, Steuererleichterungen für Filmproduktionen einzuführen", so Niehuus.

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