Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne hat die Schülerinnen und Schüler auf einen andauernden Wechselunterricht nach den Osterferien eingestellt. Man denke gerade noch darüber nach, wie man Schule in der Corona-Pandemie sicherer machen könne, schrieb der SPD-Politiker in einem Brief. Eine Idee dafür seien die geplanten regelmäßigen Tests. Das Lehrpersonal und die Schülerschaft sollten zwei Mal pro Woche getestet werden.

"Gerade ihr Schülerinnen und Schüler leistet seit Monaten einen wichtigen Beitrag, damit wir das Coronavirus endlich gemeinsam in den Griff kriegen", schrieb Tonne. "Ihr haltet euch an die Regeln, tragt eure Masken und trefft euch nur mit sehr wenigen Menschen. Das ist oft anstrengend und blöd, und trotzdem haltet ihr ganz toll durch." Viele hätten sich an den Unterricht in halben Klassen gewöhnt.

In einem zweiten Brief an die Eltern erklärte Tonne, dass sich am Status quo in den Schulen vorerst nichts ändern werde. Das heißt: Die Präsenzpflicht gilt weiter. Bei einem Inzidenzwert von mehr als 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen werden alle zu Hause unterrichtet - ausgenommen die Klassen von Grund- und Förderschulen sowie die Abschlussjahrgänge an den weiterführenden Schulen und Gymnasien.

Corona-Schnelltests waren an vielen Schulen schon in der vergangenen Woche verteilt und den Kindern mit nach Hause gegeben worden. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Handhabung mit den Eltern einüben, um künftig möglichst beim Gang zum Unterricht ein negatives Ergebnis mitnehmen zu können - so eine ursprüngliche Idee. Aber auch in den Schulen selbst könnte getestet werden. Dies hatte vielerorts schon vor den Osterferien beginnen sollen.

Tonne sagte der "Nordwest-Zeitung" (Montag), im Fall möglicherweise zunehmender Positiv-Ergebnisse müsse man dafür sorgen, dass sich betroffene Schulkinder auch nicht ausgegrenzt fühlen. Dies könnte vielleicht doch ein "ernsthaftes Argument" gegen Schnelltests in der Schule sein. Daher müsse man die ersten Ergebnisse "sehr offen" auswerten. Zwar sei die Sicherheit maximal, wenn alle Schülerinnen und Schüler teilnähmen. Zugleich gelte aber: "Das Unwohlsein der Beteiligten muss sehr ernsthaft berücksichtigt werden."

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