Zahlen und Fakten

In den letzten Jahren konnten Dank des Stroke Unit-Registers und der LKF-Daten genauere epidemiologische Daten zum Schlaganfall in Österreich erhoben werden. Wie sich zeigt, hat die Häufigkeit des Schlaganfalls langsam abgenommen – möglicherweise als Ausdruck der jahrelangen und konsequenten Arbeit der ÖGSF gemeinsam mit ihren vielen Partner*innen im intra- und extramuralen Bereich.

Aber noch immer erleiden pro Jahr circa 19.000 Österreicherinnen und Österreicher einen Schlaganfall, das bedeutet 1 Schlaganfall circa alle 27 Minuten! Nach Herzkreislauferkrankungen und Krebserkrankungen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Österreich: bei Frauen gehen rund 1,9 % der Todesfälle auf einen Schlaganfall zurück, bei Männern sind es rund 1,4%.

Die Sterblichkeit (Mortalität) durch Schlaganfall hat in den letzten 30 Jahren drastisch abgenommen: verstarben 1970 noch jährlich 258 von 100.000 Personen an den Folgen eines Schlaganfalles, so waren es 1998 nur mehr 158 Personen. Die Sterblichkeitsrate hat also in diesem Zeitraum um 55,7% abgenommen, sie ist aber immer noch 4-5 mal höher als in den USA, wo die Sterblichkeitsrate 1996 26,5 pro 100.000 Einwohner betrug. Auch im Vergleich zu den meisten anderen westeuropäischen Ländern hat die Sterblichkeit in Österreich geringer abgenommen

2 % der Männer und 1 % der Frauen im Alter zwischen 45 und 54 Jahren sind von Schlaganfall betroffen, im Altersbereich von 65-74 Jahren sind es 6% , bei den über 75-Jährigen über 10% der Bevölkerung. Durch die Zunahme des Anteils älterer Personen an der Bevölkerungsstruktur ist mit einem Ansteig der Schlaganfallerkankungshäufigkeit in den nächsten Jahren zu rechnen. Da die Sterblichkeit an Schlaganfall bei den höheren Altersgruppen um ein vielfaches höher ist, werden besondere Anstrengungen nötig sein, um die Sterblichkeitsrate weiter zusenken.

Eine wissenschaftlich gut dokumentierte Strategie zur Senkung der Schlaganfallsterblichkeit stellt die Errichtung von Schlaganfallüberwachungseinheiten (sog. Stroke Units) dar. Damit kann die Sterblichkeitsrate um weitere 10% gesenkt werden. Die Stroke unit stellt damit das bisher effektivste Mittel zur Senkung der Schlaganfallmortalität dar.