Geschäftsjahr 2023

Bilanz-Pressekonferenz der AGRAVIS

Am 20. März 2024 berichtete die AGRAVIS über die wichtigsten Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2023 sowie die weitere strategische Ausrichtung.



Medieninformationen zum Download

PDF-Download

„Wir sehen uns weiter auf einem grundsoliden, zukunftssichernden Wachstumsweg“: So fasste der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 der AGRAVIS Raiffeisen AG zusammen. Wie Köckler und Finanzvorstand Hermann Hesseler in der Bilanz-Pressekonferenz mitteilten, hat das Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen im vergangenen Jahr einen Konzernumsatz von 8,8 Mrd. Euro erzielt – nach 9,4 Mrd. Euro in 2022. „Der Rückgang ist ausschließlich auf gesunkene Preise für wichtige Produktgruppen wie Getreide, Raps, Düngemittel und Energie zurückzuführen“, so Hesseler.

Vorstand bewertet Ergebnisanstieg auf 64,5 Mio. Euro als zukunftssichernd

Das Ergebnis vor Steuern konnte die AGRAVIS im Vorjahresvergleich hingegen leicht ausbauen, von 61,5 auf 64,5 Mio. Euro. „Diese wichtigen AGRAVIS-Kennzahlen unterstreichen unserer Meinung nach die Solidität, die wirtschaftliche Stabilität und die Zukunftsfähigkeit der AGRAVIS-Gruppe“, betonte der Finanzvorstand. Denn das Ergebnis ermögliche es erneut, die Aktionärinnen und Aktionäre über eine Dividende am Erfolg teilhaben zu lassen sowie Gewinne zu thesaurieren und damit das Eigenkapital weiter zu stärken. Zum Jahresende 2023 erhöhte sich das Eigenkapital auf 663 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote stieg auf 29 Prozent. Über die Höhe der Dividende entscheidet die AGRAVIS-Hauptversammlung am 14. Mai in Münster.

Vorstandschef Dr. Dirk Köckler ordnete die Geschäftsentwicklung nicht zuletzt vor dem Hintergrund der vielfältigen zeitgleichen Krisen ein, die das Jahr 2023 bestimmt hätten. „Auch in herausfordernden Zeiten steht die AGRAVIS für eine innovativ-nachhaltige Landwirtschaft und ist gemeinsam mit dem genossenschaftlichen Verbund der starke regionale Partner für die Versorgung der Landwirtschaft und der Bevölkerung. Wir sichern Ernährung für Mensch und Tier, sind Energielieferant, schonen dabei im Sinne der Nachhaltigkeit unsere Ressourcen.“ Diese Systemrelevanz habe die AGRAVIS auch im Geschäftsjahr 2023 unter Beweis gestellt.

Nachhaltigkeit als Teil der Konzernstrategie

„Wir treiben die Digitalisierung voran und nutzen die Chancen der digitalen Transformation, um Innovationen in den Kernbereichen Tiere, Pflanzen, Technik, Energie und Märkte in die praktische Umsetzung zu bringen sowie zusätzliche nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln“, erläuterte Dr. Köckler. Eine einheitliche Verbundlösung zur Stoffstrombilanzierung mit dem Beratertool Ackerprofi oder den Vertrieb der Smart-Farming-Landtechniklösungen von AgXeed und Farmdroid nannte er als praxisreife Produkte aus dem Jahr 2023.

Nachhaltigkeit sei längst ein fester Bestandteil unserer Konzernstrategie geworden. „Es gilt hierbei, eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit, Wertschätzung und Ressourcenschonung zu erzielen“, skizzierte Dr. Köckler hierfür die Leitplanken. Ein Fokus der Nachhaltigkeitsaktivitäten liegt laut seiner Aussage auf umsetzbaren und markttauglichen und somit effizienten Bausteinen für die Nutztierfütterung und die ressourcenschonende Flächennutzung. Als Beispiele nannte er die Markteinführung des klimaschonenden Mineraldüngers Entec Evo, der durch Nitrifikationshemmer die Lachgasemissionen massiv reduziert, die rein physikalisch-biologische Elektronenbehandlung von Saatgetreide gegen samenbürtige Krankheiten bei der AGRAVIS Ost sowie die konsequent ausgeweiteten Biomethan-Aktivitäten in den Projekten Dorsten und Velen im Münsterland. Auch die Möglichkeiten der Eigenstromproduktion durch Photovoltaik werden genutzt. Im Ergebnis wirken alle Maßnahmen auf die Verbesserung des CO2-Fußabdruckes.

Zusammenarbeit mit Genossenschaften als Fundament für die Zukunft

Die Landwirtschaft und den ländlichen Raum im Verbund mit den regionalen Raiffeisen-Genossenschaften zu stärken, gehöre zur DNA der AGRAVIS. Die Zusammenarbeit mit den Genossenschaften – zugleich die größte Eigentümergruppe der AGRAVIS – bilde in Gegenwart und Zukunft das Fundament für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Konzerns. Auch hier seien im zurückliegenden Geschäftsjahr wichtige Weichenstellungen gelungen, um den genossenschaftlichen Agrarhandel zu stärken. Beispiele seien die Zusammenschlüsse von Raiffeisen Lippe-Weser AG und Raiffeisen Lübbecker Land AG zur Raiffeisen Ostwestfalen-Lippe AG sowie der Raiffeisen Steverland eG, der Raiffeisen Coesfeld-Ahaus eG und der Raiffeisen Münsterland West GmbH zur Railand Raiffeisen AG. „Damit wurde die genossenschaftliche Marktstellung in den jeweiligen Regionen mit AGRAVIS-Beteiligung zukunftsorientiert stabilisiert“, beschrieb Dr. Köckler den Stellenwert dieser Fusionen.

Appell an die Politik

Vor dem Hintergrund der Bauernproteste seit dem Jahreswechsel adressierte der AGRAVIS-Chef auch eine deutliche Forderung an die Politik: „Landwirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen und eine Perspektive, damit der Nachwuchs die Betriebe fortführt, Investitionen getätigt werden und auch eine Chance besteht, dass das investierte Geld wieder erwirtschaftet werden kann.“ Hierfür müsse die Politik im Rahmen der sozialen nachhaltigen Marktwirtschaft den Rahmen abstecken, ohne einen Wirtschaftszweig bis zum Gehtnichtmehr zu reglementieren. „Wir müssen unseren Standortvorteil auch in Zukunft im Sinne der Kreislaufwirtschaft für nachhaltigen, innovativen Pflanzenbau und die tierische Veredlung nutzen. Hierbei bedeutet Nachhaltigkeit ausdrücklich auch wirtschaftliche Effizienz, die Ressourcenschutz und die Wahrung sozialer Werte ermöglicht.“

Konservative Planung für 2024

Abschließend warf Köckler einen Blick auf das laufende Geschäftsjahr: Im Kontext des wirtschaftlichen Umfeldes plant der AGRAVIS-Konzern – konservativ und mit Respekt vor den Marktentwicklungen – mit einem Umsatz von 8,1 Mrd. Euro und einem Ergebnis vor Steuern von 60,1 Mio. Euro.

PDF-Download

Agrar Großhandel

Die Sparte Agrar Großhandel deckt die Bereiche Pflanzenbau (Produktbereiche Pflanzenschutz, Düngemittel und Saatgut sowie Pflanzenbau-Vertriebsberatung), Agrarerzeugnisse sowie Tiere (Mischfutter, Spezialfutter, Futtermittel-Spezialprodukte, Tiergesundheit) ab. Der Spartenumsatz ging gegenüber dem Vorjahr um 11,8 Prozent auf 2.986 Mio. Euro zurück.

  • Pflanzenschutz: Behandlungstermine witterungsbedingt verschoben; saisonal starke Nachfrage nach Fungiziden und Insektiziden durch Infektionen aufgrund der Nässe; Herbizidgeschäft unter Vorjahr; Folienabsatz zufriedenstellend
  • Düngemittel: Durch gesunkene Preise für Stickstoff- und Grunddünger bei gleichzeitig günstigen Einlagerungskonditionen hohe Nachfrage im ersten Halbjahr; Abschwächung im zweiten Halbjahr
  • Saatgut: maßgeblich von Witterung beeinflusst; dennoch gute Absätze auf dem Niveau der Vorjahre; positive Entwicklung der Eigenmarken; Zwischenfruchtmarke Circonium neu etabliert
  • Agrarerzeugnisse: leicht rückläufige Mengen gegenüber Vorjahr; enge Kontraktführung aufgrund volatiler Märkte und globaler Krisen; Bestände bewusst auf niedrigem Niveau gehalten
  • Mischfutter: Produktionstonnage gegenüber Vorjahr stabil; 3,0 Mio. Tonnen in konzerneigenen Werken; hoher Kosten- und Wettbewerbsdruck
  • Spezialfutter: Anstieg bei Milchaustauschern; Rückgang bei Mineralfutter; Ergänzungsfuttermittel positiv; Umsatzanstieg im Pferdefuttergeschäft
  • Futtermittel-Spezialprodukte: Stabile Mengen im Handelsbereich für Einzelfuttermittel, Futterzusatzstoffe, Vormischungen sowie Nach- und Nebenprodukte erreicht
  • Tiergesundheit: Umsatz der Livisto Group nahezu auf Vorjahresniveau

Agrar Landwirtschaft

Die Sparte Agrar Landwirtschaft umfasst die Geschäftstätigkeit der AGRAVIS Ost-Gesellschaften sowie der regionalen Agrarzentren im Arbeitsgebiet Mitte-West der AGRAVIS, die in der AGRAVIS Agrarholding GmbH zusammengefasst sind. Der Spartenumsatz betrug 2.625 Mio. Euro, minus 9,3 Prozent zum Vorjahr.

  • Preisbedingter Umsatzrückgang; solides Geschäft mit Getreide & Ölsaaten; Erfassungsmenge in der Ernte: 3,25 Mio. Tonnen; erhöhte Trocknungserlöse erzielt; Stärkung des nachhaltigen Pflanzenbaus durch Inbetriebnahme E-Vita-Plus-Anlage bei AGRAVIS Ost; strategische Weichenstellungen der Agrarholding zur Stärkung des genossenschaftlichen Verbundes realisiert

Technik

Die AGRAVIS Technik-Gruppe hat das Umsatzniveau des Vorjahres nochmals deutlich gesteigert – um 14,7 Prozent auf 1.305 Mio. Euro.

  • Hohes Investitionsaufkommen bei Neumaschinen
  • Hohe Werkstattauslastung
  • Ersatzteilgeschäft deutlich über Vorjahr
  • Gesellschaftsstruktur verschlankt

Märkte

Der Spartenumsatz reduzierte sich gegenüber 2022 um 9,8 Prozent auf 314 Mio. Euro.

  • Kaufzurückhaltung auf Verbraucherseite; Entwicklung aber deutlich positiver als in Gesamtbranche; Frühjahrs- und Herbstsaison wetterbedingt verspätet gestartet
  • Heimtier-Sortiment stark nachgefragt
  • Schwache Baukonjunktur dämpfte Baustoffhandel
  • Omnichannel-Strategie ausgebaut

Energie

In der Sparte Energie erreichte der Jahresumsatz 1.469 Mio. Euro, das ist ein Rückgang um 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

  • Gesteigerter Mengenabsatz im Großhandel mit Brenn- und Kraftstoffen
  • Eigenmarken für klimafreundlichen Diesel eingeführt
  • Neuer Teilbereich „Neue Energie“: Wertschöpfungskette Biomethan geschlossen

PDF-Download

Der AGRAVIS-Konzern hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 97 Mio. Euro in sein Kerngeschäft, leistungsfähige Standorte und digitale Aktivitäten investiert. „Damit machen wir die AGRAVIS zukunftssicher im Sinne unserer Kundinnen und Kunden, die unmittelbar von diesen Investitionen profitieren“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler. Der deutliche Anstieg des Investitionsaufkommens gegenüber 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Bau eines neuen zentralen Stückgut-Distributionszentrums in Nottuln, das rund 60 Mio. Euro kostet, und aus dem fortschreitenden Roll-out eines einheitlichen Warenwirtschaftssystems auf SAP-Basis, mit dem die Prozesse innerhalb des AGRAVIS-Konzerns schlanker und digital abgebildet werden.

Investitionen in die Infrastruktur der AGRAVIS Ost

Planmäßig umgesetzt wurden im Geschäftsjahr darüber hinaus Investitionen in die Infrastruktur der AGRAVIS Ost. Beispiele sind ein neues Pflanzenschutzlager in Kyritz, eine Anlage zur rein biologisch-physikalischen Behandlung von Saatgetreide in Aschersleben sowie neue Siloanlagen in Querfurt und Arneburg. Außerdem wurden diverse Standorte der AGRAVIS Ost mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Das hohe Investitionsvolumen aus 2023 setzt sich im Geschäftsjahr 2024 fort. Hier plant der AGRAVIS-Konzern mit einer Summe von rund 101 Mio. Euro.

Neue Liegenschaften in Nottuln und Isernhagen werden 2024 bezogen

Der Bau des Stückgut-Distributionszentrums im westfälischen Nottuln liegt weiterhin im Zeitplan. „Wir gehen davon aus, dass die Inbetriebnahme wie vorgesehen im Herbst dieses Jahres erfolgen kann“, so der AGRAVIS-CEO. Die Details für den schrittweisen Umzug der bisherigen Logistikstandorte von Münster nach Nottuln würden derzeit erarbeitet.

Ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte wird das neue Bürogebäude am AGRAVIS-Standort in Isernhagen bezugsfertig sein. In dem dreigeschossigen Neubau entstehen zirka 120 Arbeitsplätze. Die Investitionssumme beträgt rund 9 Mio. Euro.

AGRAVIS-Einheiten, die bisher an dem gemieteten Standort an der Plathnerstraße in Hannover arbeiten, werden dann nach Isernhagen umziehen. Die AGRAVIS-eigene Liegenschaft an der Chromstraße wird damit künftig noch stärker als bisher schon zu einer Drehscheibe der Geschäftsaktivitäten im Raum Hannover. Neben dem Saatgutzentrallager beherbergt der Standort ein modernes Stückgutlager, das im Spätherbst 2022 fertiggestellt wurde.

PDF-Download

Eine innovativ-nachhaltige Landwirtschaft ist ein Kernanliegen der AGRAVIS. „Wir möchten die landwirtschaftlichen Betriebe in eine ressourcenschonende Zukunft begleiten, bei der die Effizienz von Tierhaltung, Pflanzenbau, Landtechnik und Energieeinsatz eine zentrale Voraussetzung ist. Dafür stehen wir als großes Agrarhandelsunternehmen in enger Partnerschaft mit verschiedenen Herstellern an der Seite unserer Kundinnen und Kunden“, unterstreicht AGRAVIS-Vorstandschef Dr. Dirk Köckler.

Pionierarbeit bei der CO2-reduzierten Produktion von Brot und anderen Grundnahrungsmitteln erzielt Fortschritte

Aktuelle Projekte aus dem Bereich Pflanzenbau zeigen, wie gemeinsame Schritte in eine nachhaltige Zukunft konkret angewendet werden. Ganz oben auf der Agenda: die Treibhausgase entlang der Wertschöpfungskette zu senken. Seit Frühjahr 2023 existiert die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Düngemittelhersteller OCI Global und dem führenden Hersteller und Lieferanten von Rohstoffen für Bäckereien, Dossche Mills, zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks von Weizenmehl. Ziel dieser Kooperation ist es, die Umweltauswirkungen bei der Produktion von Brot und anderen Grundnahrungsmitteln zu minimieren. Das Mehl wird aus Weizen hergestellt, der mit dem CO2-reduzierten Stickstoffdünger von OCI angebaut wurde.

Bei dem gemeinsamen Projekt wurden bis heute bedeutende Fortschritte erzielt. Landwirt:innen stellen ihren Weizen für 2024 zur Verfügung. Einen weiteren Meilenstein stellt die Berechnung des CO2-Fußabdrucks von diesem Weizen dar: Eine anerkannte Kalkulationsmethode wurde vereinbart und wird voraussichtlich noch in diesem Frühjahr zertifiziert. Entscheidend für den erfolgreichen Fortgang ist die Akzeptanz dieser Aktivität durch Verbraucherinnen und Verbraucher beim Produktkauf.

Neuer Stickstoffdünger Entec Evo reduziert Lachgasemissionen um bis zu 70 Prozent

Die Kooperation der AGRAVIS mit der EuroChem Agro GmbH zahlt ebenfalls auf das Ziel ein, Treibhausgase im Pflanzenbau zu senken und gleichzeitig den Anforderungen der Mühlen- und Backindustrie nach Qualitätsgetreide nachzukommen. Gemeinsam haben die Partner jüngst einen neuen Stickstoffdünger mit Schwefel und Nitrifikationshemmer auf den Markt gebracht. Mit dem neu entwickelten und getesteten Dünger Entec Evo 24+6 S ist eine nachhaltige Stickstoffdüngung möglich. Über die gesamte Vegetation eingesetzt, wird durch die verbesserte Stickstoff-Effizienz der Ertrag gesteigert, der Eiweißgehalt erhöht und die Lachgasemissionen um bis zu 70 Prozent reduziert. Dass bei einer um 20 Prozent reduzierten Stickstoff-Düngung der Ertrag und die Qualität im Vergleich zur 100-Prozent-Variante auf gleichem Niveau bleiben, unterstreicht die Leistung von Entec Evo 24+6 S, der sich damit als Lösung für rote Gebiete anbietet. Der umweltfreundliche Stickstoff-Schwefel-Dünger ist zur laufenden Saison im breiten Einsatz bei den landwirtschaftlichen Betrieben.

PDF-Download

„Bei dieser Maschine wurde die Fahrerkabine vergessen“, scherzte ein User auf Social Media, als der AgBot von AgXeed vorgestellt wurde. Die Kabine fehlt aus gutem Grund: Der AgBot benötigt keinen Chauffeur. Der Roboter kann auf das passende Anbaugerät eingestellt werden und arbeitet vollautonom, maximal bodenschonend, effizient und mit der Leistung eines Standardtraktors. Die AGRAVIS Technik gehört zu den Ersten, die diese nächste Ausbaustufe der Feldrobotik zu den Betrieben bringt. „Die Dynamik ist enorm, das Potenzial ist groß“, erklärt Gerd Schulz, Geschäftsführer der AGRAVIS Technik Holding GmbH.

Hohe Kompetenz und praktische Erfahrungen mit aktuell drei Produkten

Bereits vor zwei Jahren startete die AGRAVIS Technik mit einem „Team Robotik“ durch. Dank der engen Zusammenarbeit mit Herstellern und eigenen Testreihen auf der AGRAVIS Future Farm hat sich die AGRAVIS eine große Fachkompetenz bei diesem Zukunftsthema erarbeitet. Sie bietet der Kundschaft neben detailliertem Wissen ein qualifiziertes Team von Produktspezialisten, das die Betriebe beim Schritt in Richtung Robotik und Künstliche Intelligenz unterstützt.

Diese Kompetenz schätzt auch AgXeed. Es ist der dritte Hersteller, dessen Maschinen die AGRAVIS im Portfolio hat. Seit 2022 vertreibt sie den FD20 von Farmdroid und die ARA-Feldspritze von ecorobotix.

Die Mitarbeitenden des Teams Feldrobotik werden von den Herstellern speziell auf die Maschinen, ihre Funktionsweise und den Service, auch remote, geschult. AgXeed beispielsweise schaltet das Onlineportal nur für lizensierte Mitarbeitende im vollen Umfang frei.

Nachfrage nach Robotik steigt

Die Nachfrage nach Robotik steigt. Das stellt die AGRAVIS auch beim AgBot fest. Es gibt Anfragen aus dem Ackerbau, aber auch aus der Forstwirtschaft, von Anbietern, die Sportplätze bauen, oder für Renaturierungsmaßnahmen im Tagebau. Der Betrieb plant den Einsatz über ein eigens entwickeltes und intuitives Planungstool von AgXeed. „Wir begleiten unsere Kundschaft mit dem AgBot, dem FD20 und der ARA-Feldspritze auf dem Weg zur vollautonomen Arbeitserledigung und Kosteneffizienz. Wir haben in diesem Segment bereits heute eine große Expertise“, betont Gerd Schulz.

PDF-Download

Die neuen Stahlbehälter sind bereits weithin sichtbar und zeugen vom Baufortschritt auf der Anlage der Bioenergie Velen GmbH. In diesem Unternehmen hat sich ein Betreiberkonsortium zusammengefunden, zu dem Landwirtinnen und Landwirte aus dem Westmünsterland sowie die Unternehmen Odas, Reterra West, Stadtwerke Lünen und AGRAVIS gehören. Die Gesellschafter lassen die Anlage gerade für das gründlich überarbeitete Nutzungskonzept umbauen. Künftig ist vorgesehen, aus Gülle und Mist Biogas zu produzieren und es auf Erdgasqualität aufbereiten zu lassen. Das Biomethan wird anschließend in das öffentliche Netz der Thyssengas eingespeist und soll vorrangig für den Kraftstoffmarkt für CNG- und LNG-Fahrzeuge eingesetzt werden.

Zu diesem Zweck wird die Anlage seit einigen Monaten erheblich erweitert – neben der Fermentationslinie unter anderem um eine Fütterungslinie, eine zentrale Pumpstation, eine Hackschnitzelheizung und eine Biogasaufbereitungsanlage. Die neuen Stahlbehälter, je zwei Fermenter und Nachgärer mit Zentralrührwerken, haben ein Nettovolumen von je 9.545 Kubikmetern und bilden künftig das Herzstück der Anlage. Die ursprünglichen Behälter werden im neuen Konzept als Substrat- und Gärrestlager genutzt. Ein weiterer Ausbau mit neuen Gärrestlagern und externen Gasspeichern ist geplant. Eine Hackschnitzelheizung soll die benötigte Prozesswärme für die Fermentation bereitstellen.

Behälterbau inzwischen weitgehend abgeschlossen

„Der Behälterbau ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Weitere Gewerke wie Gasspeicher, Rohrleitungsbau, Aufbereitungsanlage und Fütterungsanlagen sowie die Hackschnitzelheizung folgen in den kommenden Monaten“, informiert Johannes Joslowski, Leiter „Neue Energie“ bei der AGRAVIS. Die Gaseinspeiseanlage ist durch den Netzbetreiber Thyssengas aktuell in der Ausführung.

Der Substratinput ist mit bis zu 200.000 Tonnen pro Jahr kalkuliert, was zu einer durchschnittlichen Gasproduktion von 1.000 Normkubikmeter Biogas pro Stunde führt.

Die Inbetriebnahme der Anlage ist für das vierte Quartal 2024 geplant.

Standortdaten ändern

Bestimmen Sie hier Ihren Standort. Tragen Sie hierfür lediglich Ihre PLZ sowie die Straße ein.