Global Mobile Consumer Survey

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Global Mobile Consumer Survey: Wie tickt der Mobilfunkmarkt?

Studie zu Nutzungstrends und -entwicklungen im Mobile-Bereich

Im Rahmen des „Global Mobile Consumer Surveys“ befragt Deloitte jährlich mehr als 2.000 Konsumenten in Deutschland und rund 40.000 Mobilfunknutzer weltweit. Die Studie untersucht alle relevanten Entwicklungen des Mobilfunkmarktes, bietet Einblicke in das Nutzerverhalten und Ausblicke auf aktuelle Branchentrends.

Global Mobile Consumer Survey

Im Jahr 2020 ist vieles anders. Das gilt auch für die Jubiläumsausgabe des Global Mobile Consumer Survey. Die zehnte Auflage der internationalen Befragung von Mobilfunknutzern steht ganz wesentlich im Zeichen der Pandemie. Denn in diesem Jahr untersucht ein zusätzlicher Fragenblock, wie Konsumenten mobile Dienste während der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen genutzt haben, und ob sich in der Folge nach dem „Social Distancing“ neue Nutzungsmuster etablieren konnten. Daneben stehen weiterhin die wichtigen Fragestellungen der Mobilfunkbranche aus Nachfrageperspektive im Fokus: Sind im Hardwarebereich neue Impulse erkennbar? Setzt sich der zuletzt so starke Boom bei Sprachassistenten fort? Wie wollen Konsumenten mit ihrem Mobilfunkanbieter interagieren? Und wie ausgeprägt ist der Wechselwunsch in 5G-Netze? Auch in diesem Jahr liefert die Studie Antworten und zeigt entsprechende Entwicklungstendenzen.

Für den Mobile Consumer Survey wurden weltweit rund 40.000 Konsumenten befragt, 2.000 davon in Deutschland. Die Erhebung erfolgte hierzulande im Juni, also bereits nach Lockerung zahlreicher COVID-19-Maßnahmen. Die Befragten gaben detailliert Auskunft zu ihren Nutzungsgewohnheiten und ihrer Einstellung gegenüber neuen mobilen Angeboten. Besonders interessante Einblicke verspricht die Möglichkeit einer spezifischen Analyse nach Alterssegmenten sowie der Vergleich mit den Studienergebnissen aus den Vorjahren.

 

Das Pandemie-Jahr 2020 hat zu einem deutlichen Bedeutungszuwachs des Smartphones geführt. Mehr als der Hälfte der Deutschen hat es geholfen, auch in Zeiten von Social Distancing den Kontakt zur Familie und zu Freunden zu halten.

Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte

 

 

Die Kernergebnisse der Studie

Die Fokusthemen im Detail:

Interview mit Dr. Andreas Gentner

Dr. Andreas Gentner leitet bei Deloitte europaweit den Industriebereich Technology, Media und Telecommunications (TMT). Seit der ersten Ausgabe verantwortet und begleitet er die deutsche Edition des Global Mobile Consumer Survey. Im Rahmen der Studie wurden in diesem Jahr in 24 Ländern rund 40.000 Konsumenten zu ihren Mobilfunk-Nutzungsgewohnheiten gefragt, 2.000 davon in Deutschland.

 

Herr Dr. Gentner, der Mobile Consumer Survey liegt nun in der zehnten Ausgabe vor. Die Veröffentlichung steht im Pandemie-Jahr 2020 sicherlich unter völlig anderen Vorzeichen. Können Sie uns sagen, welche mobilen Dienste sich aus Sicht der Mobilfunknutzer in den letzten Monaten besonders bewährt haben?

Dr. Andreas Gentner: Zwei Dinge sind bemerkenswert: Einerseits haben Soziale Netzwerke in der Krise nachdrücklich überzeugt. 21% der Befragten haben Facebook & Co. während der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen häufiger verwendet als vor der Pandemie. Und die Hälfte davon möchte die gesteigerte Nutzung nach Ende des „Social Distancing“ nicht wieder zurückfahren. Gemessen an der ohnehin schon hohen Nutzungsintensität ist das beachtlich. Auf der anderen Seite könnte die gute, alte Sprachtelefonie vor einem kleinen Comeback stehen. 14% haben im Lockdown häufiger telefoniert, mehr als die Hälfte davon wollen dies im gleichen Umfang weiterhin tun. Und dies ist keine Momentaufnahme. Unsere Zahlen zeigen seit zwei Jahren einen stetigen Aufwärtstrend bei Sprachanrufen.

 

Die Studie untersucht auch die Interaktion der Konsumenten mit ihren Netzbetreibern. Hat sich hier etwas durch COVID-19 verändert?

Dr. Andreas Gentner: Der Wunsch nach Austausch mit dem eigenen Mobilfunkanbieter ist weiterhin ausgeprägt, sei es über Hotline, App oder Website. Und auch die Präsenz der Netzbetreiber in den Fußgängerzonen ist weiterhin wichtig. 44% der Befragten sagten nach der Erfahrung des Lockdowns, dass sie bei Schließung der Shops die Betreuung vor Ort vermissen.

 

Der stationäre Kanal ist also weiterhin relevant?

Dr. Andreas Gentner: Ja, viele Konsumenten wollen vor Ort Smartphones ausprobieren und sich zu neuen Tarifen beraten lassen. Und weiterhin wird jedes dritte Smartphone in-store gekauft. Das alleine schon zeigt das Potenzial. Ein interessantes Detail dabei: Gerade die jungen Konsumenten neigen weniger stark zum Smartphone-Kauf im Internet, sondern bevorzugen häufig den stationären Kanal.

 

Blicken wir einmal auf die genutzte Hardware. Was hat sie hier besonders überrascht?

Dr. Andreas Gentner: Mit dem weiterhin sehr hohen Wachstumstempo bei Sprachassistenten konnte man nicht unbedingt rechnen. 2018 nutzten 16% der Deutschen einen Sprachassistenten per Smartphone, im letzten Jahr waren es schon 30%. Inzwischen sind wir bei 43% angekommen. Das ist schon außerordentlich, zeigt aber auch: Siri, Google Assistant & Co. können die Mobilfunknutzer überzeugen. Außerdem macht sich die steigende Zahl entsprechender Apps positiv bemerkbar.

 

Zeigen die Studienergebnisse noch einen weiteren Hardware-Trend?

Dr. Andreas Gentner: Sie zeigen einen hoch relevanten Zubehör-Markt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein Drittel der Deutschen besitzt mittlerweile für sein Smartphone kabellose Kopf- oder Ohrhörer. Für viele dieser Gadgets wird eine dreistellige Summe ausgegeben. Unser Blick auf die Vergleichsmärkte macht deutlich, dass bei der Verbreitung sogar weitere Luft nach oben besteht. Ich gehe daher davon aus, dass Headsets auch in diesem Jahr ein Renner im Weihnachtsgeschäft sein werden.

 

Während der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen verzeichneten viele Medienangebote einen Nutzungspeak. Hat COVID-19 auch bei Mobile Content einen nachhaltigen Effekt ausgelöst?

Dr. Andreas Gentner: Jein. Mit den Lockerungen sind Verbraucher häufig wieder in ihre alten Nutzungsmuster zurückgefallen. Die Zuwächse beim Konsum mobiler Inhalte sind unter dem Strich nicht größer als in den Vorjahren. Allerdings steigt die Zahlungsbereitschaft. Gerade während des Lockdowns wurden viele Premium-Abonnements abgeschlossen, sei es für Video-on-Demand oder Online-News. Zwei Drittel der Deutschen beziehen nun mindestens eines dieser Abos, die dann eben häufig auch per Smartphone genutzt werden.

 

Regelmäßig wird im Rahmen des Mobile Consumer Survey das Thema „Digital Wellbeing“ untersucht. Denn die zum Teil intensive Smartphone-Nutzung wird nicht immer nur als Segen wahrgenommen. Gibt es hierzu neue Zahlen?

Dr. Andreas Gentner: 40% der Deutschen nutzen das Smartphone nach eigener Einschätzung zu viel. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren langsam, aber kontinuierlich gestiegen. Die Intensität des Smartphone-Konsums stößt also offensichtlich an Grenzen. Künftig werden Verbraucher Apps und Dienste nicht öfter, dafür aber bewusster verwenden und stärker auf Mehrwert und gute Qualität achten.

Aktuelle Entwicklungen in der Mobilfunknutzung

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Wie hat sich der Smartphone-Markt in den vergangenen Jahren entwickelt und wo steht die Branche 2020? Was erwarten die Kunden in Zukunft? Worin bestehen die großen Herausforderungen? In dieser Ausgabe des connect-Podcast gehen die Moderatoren diesen und weiteren Fragen nach.

Archiv

Hier finden Sie alle Ausgaben des "Global Mobile Consumer Survey" auf einen Blick:

Global Mobile Consumer Survey 2019

89 Prozent der Deutschen besitzen bereits ein Smartphone, selbst in der weniger technikaffinen Altersgruppe zwischen 65 und 75 Jahren sind es 80 Prozent – der Markt ist also weitgehend gesättigt. Dementsprechend fokussieren sich die Vermarktungsstrategien der Hardware-Hersteller auf einen zügigen Gerätetausch. Doch ganz ohne attraktive Innovationen geht es natürlich nicht: Smartphones mit faltbaren Displays sorgen für Aufsehen. Und für die 5G-Ära steht in naher Zukunft für zahlreiche Konsumenten der Umstieg auf neue, 5G-fähige Smartphones an. Enormes Potenzial hat auch der Markt für Smartphone-Zubehör wie Kopfhörer, Lautsprecher, Schutzhüllen, Speicherkarten oder Powerbanks. Ebenfalls im Trend: Der Besuch im Shop vor Ort erfreut sich bei Kunden immer größerer Beliebtheit und der Siegeszug der Sprachassistenten setzt sich rapide fort.

Global Mobile Consumer Survey 2019

Global Mobile Consumer Survey 2018

Mobilkommunikation ist in Deutschland ein reifer und zum Teil bereits gesättigter Markt. Smartphones haben eine kaum noch steigerungsfähige Marktdurchdringung erreicht, Messaging-Dienste sind Mainstream und Vertriebsstrukturen gefestigt. Doch neue Entwicklungen verändern den Mobilfunkmarkt schon heute: Fast unbemerkt kommen Formen künstlicher Intelligenz bereits bei zahlreichen mobilen Anwendungen zum Einsatz. 5G führt Konsumenten bald in neue Bandbreiten-Dimensionen und wird zum Enabler für innovative Inhalte und Dienste. Der Survey untersucht in acht „Deep Dives“ die besonders relevanten Themenkomplexe für den deutschen Markt.

Global Mobile Consumer Survey 2018

Mobilfunknutzung der Generation 55+

Die Generation der Baby-Boomer wird digital: Die Babyboomer nehmen neue technologische Entwicklungen immer stärker an. 81 Prozent der Babyboomer besitzen mittlerweile ein Smartphone. Das sind 25 Prozent mehr als noch 2016 – in keiner anderen Altersgruppe gab es einen so starken Anstieg. 96 Prozent der 55- bis 74-Jährigen haben einen Laptop oder PC zu Hause. Die richtige Hardware für die digitalisierte Welt ist demnach inzwischen fast durchgängig verbreitet. Aber auch bei der Nutzung von neuen Kommunikationskanälen wie Social Media und WhatsApp schrumpft die Lücke zu den Jüngeren. Weitere Details zur Digital-Nutzung in der Generation 55+ finden Sie in der Deloitte Publikation "Boom ohne Baby-Boomer? Die Digital-Nutzung der Generation 55+", die Sie nebenstehend anfordern können.

Digital-Nutzung der Generation 55+

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Interview zu aktuellen Mobilfunktrends

Welche Technologien und Entwicklungen prägen den Mobilfunkmarkt? Dr. Andreas Gentner, Leiter des Industriebereichs Technology, Media und Telecommunications EMEA, gibt einen Ausblick auf die Smartphone und Mobilfunktrends 2019.

Zum Interview >

Global Mobile Consumer Survey 2017
Mobile Evolution

Virtual Reality, künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge sind die großen Mobilfunk-Trends der letzten Jahre. Doch sind diese Entwicklungen auch schon bei den Konsumenten angelangt, oder ist der Hype eher ein Resultat der Begeisterung von Anbietern, Fachjournalisten und Technik-Nerds?

Global Mobile Consumer Survey 2017

Global Mobile Consumer Survey 2016
Warten auf das "Next Big Thing"

Die 6. Auflage des internationalen Surveys beschäftigt sich mit der weltweiten Entwicklung des Mobilfunkmarktes. Auch in Deutschland lassen sich spannende Trends wie das Aufkommen von mobilen Adblockern, einer Pause im Hardware Boom und dem Aufstieg der Kamera als Smartphone-Feature Nummer eins erkennen.

Global Mobile Consumer Survey 2016

Global Mobile Consumer Survey 2015
Game of Phones

Die deutsche Mobilfunkbranche steht nicht still: Da die Nutzung mobiler Dienste durch die Konsumenten weiterhin einem permanenten Wandel unterliegt, nimmt der Survey die Gewohnheiten und Wünsche der Mobilfunknutzer in Deutschland genauer unter die Lupe. 

Global Mobile Consumer Survey 2015