Open Atelier

Elvira Heimann

12.-21. April 2024

 

 

Die Hamburger Künstlerin Elvira Heimann lädt herzlich zum „Open Atelier“ im Atelier I des Rosenhang Museums ein. Die Veranstaltung findet vom 12. April bis zum 21. April 2024 statt. Während dieser Zeit wird Elvira Heimann persönlich vor Ort sein und an ihren Kunstwerken arbeiten.

Elvira Heimann ist eine  Künstlerin, deren Werke national und international Beachtung finden. Die Besucher haben die einzigartige Gelegenheit, ihre Kreativität und Ausdruckskraft hautnah zu erleben. Die Öffnungszeiten des Open Ateliers im Rosenhang Museum sind täglich von 14 bis 18 Uhr.

In dieser entspannten Atmosphäre haben die Gäste die Möglichkeit, mit der Künstlerin in den Dialog zu treten und Hintergrundinformationen zu den Werken zu erhalten. Das Rosenhang Museum freut sich darauf, Kunstliebhaber und neugierige Besucher aus Nah und Fern während dieser besonderen Veranstaltung auch im Museum willkommen zu heißen.

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt von Elvira Heimann und lassen Sie sich von ihrer beeindruckenden künstlerischen Vielfalt inspirieren.

Eintritt frei.

JAMES RIZZI

Vernissage 17.03.2024, 15 h

Dauer der Ausstellung 17.03.-01.05.2024

Love those Love Birds © Art Licensing Int. GmbH

 

James Rizzi ist ein Pop Art Künstler der besonderen Art.

Rizzis „Pop“ stammt definitiv vom Wort „populär“. Er ist der ultimative populäre Künstler. Sein reizender und reizvoller persönlicher Stil wird von Millionen von Fans weltweit sofort wiedererkannt. Wenn man sich die Mühe machen würde, eine großangelegte Umfrage zum Thema Kunst durchzuführen, könnte sich Rizzi als unerwarteter Sieger an der Spitze der Kunst-Charts wiederfinden. Und all das ohne die Unterstützung großer Museen oder elitärer Kunstmagazine, ohne rekordverdächtige Auktionsergebnisse bei den bekannten Auktionshäusern, und auch ohne dass er den Klüngel von Kunstexperten umgarnte, der die Kaufempfehlungen für Kunstspekulanten ausspricht.

Rizzi ist ein „self-made“ Künstler. Er war schon erfolgreich, noch bevor seine Werke in der ersten Galerie hingen – als er sie noch selbst auf den Straßen Manhattans und in seinem eigenen Studio-Ladengeschäft verkaufte. Sein Charme und seine Freude daran, Fans und Sammler zu treffen, hatten ihm zu einem außergewöhnlichen Grad an unabhängigem Erfolg verholfen, und seine Bekanntheit wuchs fast ausschließlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda.

„Hey, wer hat denn dieses Bild gemalt?“

Die Menschen sahen eines seiner Bilder, verliebten sich darin, und wollten es haben. Einige entdeckten ihn mit dem Cover des erfolgreichen „Tom Tom Club“ Albums. Andere sahen seine Werke erstmals in einer Galerie oder im Hintergrund der „Seinfeld“ Show. Aber wo auch immer ein Werk von Rizzi hängt – es zieht sofort Aufmerksamkeit auf sich, findet sein Publikum, fast so, als wäre es ein laufendes Fernsehgerät mit einer faszinierenden Sendung. Rizzi ist ein von seinem Publikum geliebter Künstler, und er ist jederzeit bereit, diese Liebe zu erwidern.

Seine Sammler waren für Rizzi immer schon das wichtigste, weit wichtiger als die Mechanismen des Kunstmarkes oder die Institutionen der Kunstwelt. Daher ist er am bekanntesten als Schöpfer von Druckgraphiken geworden, wobei viele seiner Graphiken dadurch einzigartig sind, dass sie von ihm handbemalt wurden. Und doch hat er sich in den letzten Jahren vermehrt der Malerei gewidmet, und mit dem Bemalen von Leinwänden seinen unverwechselbaren Stil auf ein neues Terrain übertragen.

Rizzi hätte sich damit begnügen können, bei den Dingen zu bleiben, die ihn weltberühmt gemacht haben: vor allem die großen, ausgefeilten 3D-Drucke und die vor Details nur so wimmelnden anthropomorphen Stadtszenen. Sein fröhlicher Maximalismus und seine ausgeprägte Liebe zum Detail und zu ausgefeilten Miniaturen haben eine wahre Kunst-Marke geschaffen, einen Stil, so unverwechselbar wie keinen zweiten auf der Welt. Aber seine Arbeitsamkeit und der ihm immanente Fleiß haben ihn stets dazu gedrängt, sich weiterzuentwickeln und neue Ausdrucksformen zu entdecken. Er erfand den 3D-Druck. Er schuf interaktive Magnetbilder, deren Komponenten von ihren Besitzern (oder deren Kindern) selbst angeordnet werden können. Er hat sogar das Konzept des Magnetbildes zu einem unterhaltsamen und vergnüglichen Gesellschaftsspiel weiterentwickelt. Er hat zahlreiche reizvolle Objekte entworfen, von Kinderspielzeug bis hin zu hochwertigem Rosenthal Porzellan. Sein Motiv war dabei nicht das Streben nach Geld (obwohl er sicherlich zu den auch wirtschaftlich erfolgreichen Künstlern gezählt werden darf) oder konventionellem Ruhm (obwohl er rund um die Welt beliebt ist und geliebt wird); der wahre Antrieb, der hinter seinem Werk steckt, ist Rizzis Wunsch, sich selbst – und damit zugleich die ganze Welt – zu erheitern und zu unterhalten. Immer wieder für Abwechslung zu sorgen, das ist in seinem eigenen Falle keine einfache Übung, und das liegt an seiner schon fast obsessiven Arbeitsamkeit. Daher ist sein Werk in den letzten Jahren deutlich gewachsen – stilistisch wie thematisch.

Rizzis Gemälde der letzten Zeit verbinden seinen besonderen Zeichenstil, ein Zwischending aus Picasso und Hanna-Barbera [ein berühmtes amerikanisches Trickfilmstudio, das Werke wie „Tom und Jerry“ oder „Familie Feuerstein“ geschaffen hat; Anm. des Übersetzers], mit einer zunehmend chromatischen Palette sowie komplexen graphischen Strukturen, die zugleich an den Kubismus wie an die ausgefeiltesten indianischen Friese erinnern. Rizzi-Fans waren mit ihm zufrieden, wie er vor fünf oder zehn Jahren war, aber sein eigenes Auge hat ihn dazu getrieben, sich unaufhörlich weiterzuentwickeln. So hat er Werke geschaffen, die zwar all die Freude und Verspieltheit ausdrücken, die von ihm erwartet wird, die zugleich aber mehrdimensionaler, subtiler und komplexer geworden sind.

Es mag an seiner persönlichen Direktheit und völligen Un-Prätentiosität liegen, dass Rizzi oft für einen primitiven oder Außenseiter-Künstler gehalten wird. Aber primitiv ist er wahrlich nicht. Und auch die Bezeichnung Außenseiter – ein Wort, das häufig für Exzentriker am Rande der Gesellschaft verwendet wird – trifft auf ihn nicht zu; er ist ein wahrhaft unabhängiger Künstler, ein „Post-Pop Artist“, dessen Werk in dem von Malern wie Keith Haring, A. R. Penck und Kenny Scharf anklingt. Dass er nicht noch mehr zelebriert wird, hat meiner Meinung nach mit seiner Konzentration auf die Serigraphie zu tun. Während die erste Generation von Pop Art Künstlern anfänglich viele populistische Aussagen im Bezug auf Druckserien, Massenproduktion und die Nachahmung der Medien zum Erreichen eines größeren Publikums getroffen hat, wurde sie schließlich doch von den herrschenden Gesetzen des Kunstmarktes in die Schranken gewiesen. Doch Rizzi ist kein Poster-Künstler, und unter den Schöpfern von multiplen Editionen hat er eine einzigartige und gewichtige Position inne. Seine großen Drucke sind Ausdruck einer ungewöhnlichen Arbeitsintensität und betören das Auge mit überbordenden Visionen einer unbändigen, fröhlichen Ausgelassenheit. Rizzi zeigt uns ein Universum wie aus dem Tollhaus, auf halbem Wege zwischen William Blake und Daffy Duck, einen tobenden, überquellenden Planeten, auf dem die Ausschweifungen und das „Zu Viel“ der modernen Welt mit einem Auge von unerschütterlichem Wohlwollen und warmherzigem Humor versöhnt werden.

© englisches Original: Glenn O’Brien, New York; Vorwort zum Buch „James Rizzi“, Stuttgart, 2006

© Übersetzung: Alexander Lieventhal, Art28, Stuttgart

Sieben Wirbel

Installation von Mikos Meininger

Eröffnung 03.10.2022, 14 h

Dauer der Installation 01.10.2022 – 01.10.2024

Ohne Wirbelsäule keine Haltung, keine Mitte, keine Bewegung. Die sieben Halswirbel, die bis auf ganz wenige Ausnahmen jedes Säugetier hat, von der Spitzmaus bis zum Wal, sind sogar besonders beweglich, schließlich sitzt oben auf das Kopfgelenk. Die ganze Wirbel-Säule, dieses empfindliche und doch starke Konstrukt, schützt zudem das innenliegende empfindliche Nervenbündel.

Hin und wieder ärgern wir uns dennoch über unsere Wirbelsäule, wenn dort was klemmt. Und auch wenn wir nie auch nur einen unserer 33 Wirbel zu Gesicht kriegen, würden wir trotzdem diese besondere Form immer erkennen.
Mikos Meiningers „Sieben Wirbel“ – ab dem 3. Oktober am Rosenhang Museum in Weilburg an der Lahn zu sehen – hat ihren Ursprung aber gar nicht beim Menschen, son-dern beim Wal.

Das größte lebende Säugetier der Erde hat, je nach Art, fast dreimal so viele Wirbel wie der Mensch. Und größer sowieso. Die „Sieben Wirbel“ dieser Installation, deren Vorlage der Wirbel eines Wals war, sind nochmal bewusst deutlich vergrößert, um den Bezug zu nichts oder allem, was eine Wirbelsäule hat, zuzulassen. In Beton gegossen und zusammenstehend bilden diese Sieben eine Installation, die demütig macht: Sie stellt sich einem in den Weg, unverrückbar, fest verbunden mit der Erde, ein Relikt, das vom Sein und vom Verschwinden erzählt. Der Mensch ist klein neben ihr.

Und doch kommt man den einzelnen Wirbeln, diesen einzigartigen Bausteinen des Lebens, hier plötzlich sehr nah. Struktur und Farbe des Betons ähneln der eines Knochens, laden aber dennoch ein zum Berühren, Abtasten oder Streicheln. Eine kuriose Anziehungskraft geht von ihnen aus – es sind fossile Schönheiten in einer über Millionen Jahre erprobten, zeitlosen Form, die sich hier niedergelassen haben und ihren Platz nicht aufgeben wollen. Jeder einzelne Wirbel dokumentiert hier in seiner Singularität das Wunder einer perfekten evolutionären Form. Als Gruppe entsteht etwas Neues, etwas Wesenhaftes in ihnen, das betroffen macht und uns mit einer subtilen Bestimmtheit anspricht, die tiefes Grollen in sich zu tragen scheint. Wer kann sagen, wann das Leben endet? Wer darf entscheiden, wo wessen Platz ist, wer kommen darf, wer gehen muss?

Aber wer weiß, vielleicht wird sich diese Formation gleich wie ein riesiges Fluggerät erheben und entschweben? Schließlich erinnert die Ausformung der Enden jedes Wirbels irgendwie an die Form von Flügeln oder Rotoren, ein technisches Ding, das sich selbst über sein vermeintliches Ende hinwegzusetzen vermag.

Die Installation besteht aus sieben aus Beton gegossenen Formen, jeweils 2,2 Tonnen schwer und etwa drei Meter im Durchmesser. Aufgereiht in einem Bett aus Flusskieseln nehmen sie etwa 24mal fünf Meter Platz ein. Sechs Wirbel stehen in unterschiedlichen Positionen und Neigungen, einer liegt auf der Seite. Durch diese Anordnung entsteht die Vorstellung eines gestrandeten, ganzen Wesens. Geplant ist es, eine solche siebenteilige Installation auf jedem Kontinent der Erde zu realisieren.

Zudem werden auf jedem Kontinent drei einzelne, alleinstehende Wirbel verortet. Für eine ehrfurchtsvolle Hommage an die Geschichte der Erde und ihrer Bewohner, verbunden mit einer Einladung – vielleicht sogar nachdrücklichen Aufforderung, das eigene Sein, das Mensch-Sein mit einem Rückgrat, das auch wir nur von der Evolution geerbt haben, zu überdenken, manches vielleicht auch zu überprüfen oder in Frage zu stellen. Der Wal, von dem der eine Ursprungswirbel stammt – er ist uns fern und nah zugleich. Er spricht uns Menschen hier und jetzt direkt an. (Steffi Pyanoe)

Zur Installation:

„Sieben Wirbel“ wird für zwei Jahre am Rosenhang Museum in Weilburg an der Lahn zu sehen sein. Feierliche Einweihung ist am 3. Oktober um 14 Uhr.

Im Rosenhang Museum wird zudem bis 11. Oktober die Ausstellung „studio3mobile. malerei, grafik, skulptur, installation, künstlerbücher“ von Mikos Meininger gezeigt. Die temporäre Nutzung von Räumen zu diesem Zweck ist eher der Normalfall für Künstler – Mikos Meininger hat sich deshalb nicht für die Konzeption einer Ausstellung, sondern für die Nutzung als „Atelier / Studio“ im eigentlichen Sinne entschieden.

Die Zeit zum Arbeiten zu nutzen erscheint sinnvoll. Es gibt viel zu sehen, der Besucher wird zum Entdecker. Eine ähnliche Situation hat er in seinem Atelier im Kunsthaus sans titre in Potsdam. Sein zweites Atelier befindet sich im Spreewald und bleibt der Kreativität und dem Schaffen vorbehalten. Fernab findet er hier Ruhe und Kraft für die großen Bilder, Skulpturen oder Installationen.

Zum Künstler:

Mikos Meininger wurde 1963 im thüringischen Jena geboren. Dort erlernte er von1984 bis 1986 den Beruf des Schrift- und Grafikmalers. Danach zog er nach Ost-Berlin und begann 1987 im subkulturellen Künstlerkreis um Maximilian Barck mitzuarbeiten. Charakteristisch war für den Kreis das Künstlerbuch. In kleinen Auflagen produziert, bot es in der DDR als nicht „lizenzpflichtig“ künstlerische Freiräume. Beteiligt waren unter anderem Autoren und bildende Künstler wie der Maler Lothar Böhme oder Durs Grünbein.
Im Jahr 1989 begann Meininger ein Studium des Fachs Grafikdesign an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin. Sein wichtigster Lehrer und guter Freund wurde der Fotograf Manfred Paul. Nach der erfolgreichen Gruppenausstellung „Junge Kunst aus Berlin Ost“ der Kölner Autoren Galerie Kostka in Paris im April 1990 verließ Meininger die Fachhochschule, um als freischaffender Maler und Grafiker in Berlin zu arbeiten. Meiningers Werk umfasst Druckgrafik, ungegenständliche Malerei und figurbetonte Plastik, vorwiegend im Bronzeguss. Seit 2006 lebt und arbeitet Meininger in Potsdam, wo er 2009 gemeinsam mit dem Bildhauer und Musiker der Band Sandow, Chris Hinze, das Kunsthaus sanstitre gründete. Dort befindet sich auch sein Atelier. Website des Künstlers: mikosmeininger.jimdofree.com/

Geballte Frauenpower

Elvira Bach – Cornelia Schleime – SEO – Sabina Sakoh

Jiny Lan – Lilli Elsner – Johanna Flammer – Mirjam Pézsa

Mariella Ridda – Sultan Adler – Annette Merrild

Vernissage 14.08.2022, 15 h

Dauer der Ausstellung 13.08.2022-30.06.2024

 

Sonderausstellung zum fünfjährigen Jubiläum 

Elf (ausdrucks)starke Frauen: Elvira Bach, Cornelia Schleime, SEO, Sabina Sakoh, Jiny Lan, Lilli Elsner, Johanna Flammer, Mirjam Pézsa, Mariella Ridda, Sultan Adler und Annette Merrild. Alle waren oder sind sie schon im Rosenhang Museum mit Kunstwerken oder Ausstellungen vertreten. Nun, zum fünfjährigen Bestehen des Weilburger Rosenhang Museums, kann man ihre Kunst  in einer gemeinsamen Ausstellung bewundern. Warum gerade zum Jubiläum eine Ausstellung mit Kunst nur von Frauen? Museumsleiterin Antje Helbig erläutert dazu: „Gerade Frauen haben es in der Kunst oft immer noch schwerer als Männer, bekannt zu werden. Oft wird ihre Kunst geringer bewertet als die von Männern. So ist es eine wichtige Zielsetzung des Rosenhang Museums, Frauen einen Raum zu geben. Von einigen der Künstlerinnen befinden sich bereits Kunstobjekte in der Sammlung unseres Museums. Es sind aber auch Frauen darunter, die vielleicht noch nicht den „großen Namen“ haben und deren Kunst weniger beachtet wird als der von anderen. Mit der Sonderausstellung „Geballte Frauenpower“ wollen wir dazu beitragen, das zu ändern.

 

 

Cornelia Schleime – Malerin, Performerin, Filmemacherin und Autorin. Im Osten Berlins geboren, absolvierte Schleime von 1970 bis 1975 eine Friseurlehre und ein Maskenbildner-Studium. Seit dem Jahr 1975 studierte sie Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Mit ihren „Horizontebildern“ (Tusche auf Japanpapier) setzte sie sich über die Tradition der Dresdner Malerschule hinweg. Cornelia Schleime suchte nach Ausdrucksformen, die ihrem eigenen Lebensgefühl adäquat waren. Wichtig war für sie der ständige Prozess des Malens und Zeichnens selbst. Malen begann (und beginnt auch heute) für sie mit dem „Kratzen, Ritzen und Zeichen setzen – ein Prozess, vergleichbar dem automatischen Schreiben aus dem Unbewussten ohne vorgefasste Idee, ohne Plan und Konzept“. Sie erhielt seit den frühen 1990er-Jahren mehrere bedeutende Kunstpreise in Deutschland.

 

 

Elvira Bach – von 1967 bis 1970 studierte sie an der Staatlichen Glasfachschule in Hadamar. Danach zog sie nach Berlin und studierte von 1972 bis 1979 an der Hochschule der Künste Berlin Malerei, zuletzt als Meisterschülerin des informellen Malers Hann Trier. Während des Studiums arbeitete sie an der Berliner Schaubühne. Ein Stipendium führte die Künstlerin in die Dominikanische Republik. In den 1980er Jahren wurde sie als eine Vertreterin der „Jungen Wilden“ bezeichnet. 1982 wurde sie zur documenta 7 in Kassel eingeladen. Dies war ihr Durchbruch, nationale und internationale Ausstellungen folgten. Ihre neoexpressionistischen Frauenbildnisse spiegeln die Themen ihres eigenen Lebens wider. Die Ähnlichkeit der Bilder mit ihrer eigenen Person sind unverkennbar.

 

 

SEO – Geboren in Gwangju, Seoul / Korea besuchte sie ab 1992 das Kunstgymnasium in Gwangju. Von 1996 bis 2000 studierte sie an der Cho-sun Universität. Von 2001 bis 2003 folgte ein Studium bei Prof. Georg Baselitz an der Universität der Künste, Berlin, dessen Meisterschülerin sie wurde. 2000 erhielt sie ein Stipendium der Cho-sun Universität als beste Studentin. SEO malt auf Hanji-Papier, einem auf traditionelle Weise in Korea hergestelltem Papier.

 

 

Sabina Sakoh – „Demokratia – Love Letter to Europe“ hieß die Ausstellung von Sabina Sakoh, die 2020 im Rosenhang Museum zu sehen war. Sakoh malt meist großformatige Ölbilder (200 x 250 cm) mit einer beeindruckenden Farbgebung. Den Stil der Künstlerin könnte man durchaus als an die großen Meister angelehnten Neobarock bezeichnen. In ihren Bildern im figurativen Stil setzt sie sich allegorisch mit Aufbruch, Freiheit und Demokratie auseinander.

 

 

Johanna Flammer – Ihre großformatigen Bilder im Format 180 x 140 Zentimeter nennt die Künstlerin „Nodi“. „Nodi“ ist das lateinische Wort für Knoten. „Nodi“ steht aber auch in der Pflanzenwelt für etwas Neues, das aus einer Knospe entsteht. 2021 zeigte Johanna Flammer im Rosenhang Museum Collagen. Grundierungen aus Acryl-Farben, weiß oder schwarz, aufgeklebte Papierschnipsel, durch zugegebenes Terpentin schnell verlaufende Ölfarben, bearbeitet mit Edding. Glänzende Oberflächen. Haare sind ein wichtiges Element auf allen Bildern, allerdings keine echten, sondern beispielsweise welche aus Zeitungsschnipseln.

 

 

Sultan Adler – im Herbst 2020 war ihre Ausstellung „Herr der Lüfte“ im Rosenhang Museum zu sehen. Ihre Bilder sind so sehr von dem majestätischen Greifvogel geprägt, dass sie das Wappentier zu ihrem Namen gemacht hat. Sie malt mit der sogenannten „Impasto-Technik“. Dabei wird die Farbe sehr dick aufgetragen. Nach Meinung der Künstlerin verleihen die dicken Farbschichten ihren Bildern etwas haptisches und machen sie sehr lebendig.

 

 

Annette Merrild – geboren in Herning in Dänemark studierte sie sich nach ihrem Schulabschluss Malerei. Sie schrieb sich von 1992 bis 1993 an der Schule für Bildende Kunst in Kopenhagen ein. Ab 1995 ging sie für ein Jahr nach Mombasa, Kenia, und ließ sich in den Holzschnitztechniken traditioneller Stammeskunst an der Cooperation Akamba Handcrafts Industry unterrichten. Sie zog anschließend nach Deutschland und immatrikulierte sich von 1996 bis 2002 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. In ihren Bildern arbeitet Annette Merrild stark konzeptuell. Sie bedient sich verschiedener künstlerischer Techniken, wie der Collage, dem Action Painting oder Photographie und kombiniert dabei unterschiedliche Materialien miteinander, darunter Neoninstallationen, Pigmente oder Klebstoff. Seit Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn setzt sie sich mit dem Thema Mensch in der Gesellschaft auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt ist es auch, die sich wandelnde Rolle der Frau näher zu beleuchten.

 

 

Lilli Elsner – bereits im Alter von zwölf Jahren experimentierte sie intensiv mit Farbchemie und unterschiedlichen Bildträgern. Ihr Studium an der Universität der Künste Berlin brach sie nach fünf Semestern ab, „ohne Erkenntnisgewinn“, sagt sie. Installationen sind in ihrem Schaffen ein komplexer, raumgreifender Bereich. Dabei korrespondieren Skulpturen mit Bildern. 2020 war ihre Ausstellung „vom Ufer los“ im Rosenhang Museum zu sehen. Aktuell zeigt sie dort ihre Ausstellung „ehe das Auge bricht“.

 

 

Mariella Ridda – Künstlerin aus Neapel mit Lebensmittelpunkt in Berlin: als Tochter eines Landes des Meeres und des Feuers, durfte die Serie der „Meeresbilder“ in Riddas Themen nicht fehlen. In ihrer Arbeit ist das „Meer“ ein weiteres dominantes Element: es ist die große Mutter, das amniotische Universum, das geheimnisvolle und einhüllende Unbewusste. Das Thema des Meeres ist oft mit dem der „Umarmung“ verwoben und bildet so eine Einheit aus Wärme und Harmonie.

 

 

Jiny Lan – geboren in Xiuyan in der Provinz Liaoning in der Volksrepublik China. Nach ihrem Abschluss an der Chinesischen Hochschule der Künste in Hangzhou emigrierte sie 1995 nach Deutschland. Derzeit pendelt sie zwischen diesen beiden Ländern und stellt weltweit aus. Als Gründungsmitglied der „Bald Girls“, der ersten feministischen Künstlerinnengruppe in der chinesischen Geschichte, gilt sie als eine der Repräsentantinnen feministischer Kunst in China. Ihre Arbeiten umfassen Malerei, Performances, Installationen und Videos.

Texte: Andreas E. Müller

 

Mirjam Pézsa – gebürtige Bremerin, mit ungarischen Wurzeln, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Köln. Nachdem sie sich in ihrer künstlerischen Arbeit zunächst mit Fotografie und Texten sowie Collagen, Papier- und Objektarbeiten beschäftigte, entdeckte sie für sich die Drucktechnik der Monotypie und begann parallel dazu, sich intensiv mit der Malerei auseinanderzusetzen. Es ist die Suche nach Wirklichkeiten, die erst durch die Malerei selbst sichtbar werden und sie zugleich ausmachen, die sie interessiert und malerisch untersucht. Verschiedene Lehrer, wie unter anderem Stephan Fritsch und Jerry Zenuik, prägten mit der Farbfeldmalerei ihre Art zu malen. 2020 wurde Sie Meisterschülerin von Markus Lüpertz.

BANKSY ART LAB

(dauerhaft installierter urbaner Kunstkäfig)

 

Banksy‘s Kapitalismus Kritik, seine Konsum Missbilligungen, sein Kampf um Gerechtigkeit und Frieden und um die Verteilung der Ressourcen nehmen eine zentrale Rolle in der Forschungsarbeit ein. Doch genauso intensiv wird die widersprüchliche Vermarktungsstrategie um seine Kunst einem analytischen Urteil unterzogen. 

Banksy’s Botschaften erreichen durch den medialen Hype enorme Reichweite. Street Art findet immer mehr museale Beachtung. Ein großer Verdienst, der ihm zweifelsfrei zugeschrieben werden kann. Doch Banksy selbst wurde bisher, bis auf wenige Ausnahmen, museal kaum gewürdigt. Dem wird jetzt abgeholfen, das BANKSY ART LAB, einzigartig in seiner Einrichtung, wird sich fortan intensiv mit dem Werk und der Figur der Street Art Ikone auseinandersetzen. Die Ergebnisse werden in einer permanenten Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.