Sie lassen sich nicht die Butter vom Brot nehmen

Bäcker schließen Läden für einen Nachmittag- und gehen auf die Straße

Ein Bäcker und eine Auszubildende stehen am frühen Morgen mit einem T-Shirt ·Rettet uns Bäcker· in der Backstube
Mit der Aktion "Rettet uns Bäcker" machen norddeutsche Bäckereien auf ihre Not aufmerksam. (Symbolbild)
jst htf, dpa, Julian Stratenschulte

Müssen die Bäckereien wortwörtlich bald kleinere Brötchen backen? Das Beheizen der Öfen, das Kühlen von Lebensmitteln: Viele Bäckereien benötigen für ihren täglichen Betrieb einiges an Energie. Die stark gestiegenen Gas- und Strompreise werden zunehmend zur Bedrohung, sagt die Branche. Die norddeutschen Bäcker haben die Nase voll und ziehen jetzt schon Konsequenzen.

Bäckereien schließen um 14 Uhr

Axel Oppenborn von der Bäckerei Calenberger in Peine kündigt auf Instagram an, dass seine und andere norddeutsche Backstuben am Mittwoch (14.09.) bereits um 14:00 Uhr schließen. Schon in der vergangenen Woche hat der Leiter des Familienbetriebs auf die Probleme aufmerksam gemacht und hat die Politiker aufgefordert, an einer Demonstration am Mittwochnachmittag in Hannover teilzunehmen.

Der Bäckerinnungs-Verband Niedersachsen/Bremen rechnete mit mehr als 30 Betrieben aus Hannover und Umgebung, die an der Demonstration teilnehmen sollten. Auch wurden mehrere Bäckereien aus Hamburg zu dem Protest erwartet, erklärt Jan Loleit, Geschäftsführer der Bäcker- und Konditorenvereinigung Nord, auf RTL-Anfrage.

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Bäcker demonstrieren in Hannover

Die Bäckerinnen und Bäcker wiesen mit der Demonstration auf die schwierige Lage hin, in die die Handwerksbranche durch die stark gestiegenen Kosten geraten ist und forderten mehr staatliche Unterstützung.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte vor den Demonstrierenden, gut 40 000 Menschen in der Branche bangten allein in Niedersachsen um ihren Arbeitsplatz. Es sei eine Verpflichtung, diese Jobs zu erhalten, die Bäckereien seien „Teil unserer Kultur“. Ein Energiepreisdeckel müsse her, und übermäßige Gewinne unter Energieerzeugern sollten abgeschöpft werden. Daneben sei eine Reform des Gas- und Strommarkts unerlässlich. „Wir brauchen einen bestimmten Maßstab von staatlich garantierten Preisen“, forderte der Regierungschef in Hannover. „Wir können nicht nur über Nothilfen reden, wir müssen an die Ursache.“ (dpa/jsi/hzi)